Original Ostermann: Nervenzusammenbruch im DIN-A4-Format

Original Ostermann: Nervenzusammenbruch im DIN-A4-Format

Der Sommer ist doch die schönste Zeit des Jahres: Sonne, Eis, Freibad – und kollektive Panik wegen der Zeugnisvergabe.

25.07.2025

Nervenzusammenbruch im DIN-A4-Format

Der Sommer ist doch die schönste Zeit des Jahres:
Sonne, Eis, Freibad – und kollektive Panik wegen der Zeugnisvergabe.

Die Stimmung in den meisten Haushalten gleicht einer Steuerprüfung. Die Kinder schleichen mit gesenktem Blick und zitternden Händen nach Hause und die Eltern machen sich bereit für das große Urteil. Aber jetzt mal Hand aufs Herz: Wer erinnert sich ernsthaft noch an seine Zeugnisnoten? Und selbst wenn, war da nicht diese legendäre Fünf in Mathe, die später in den Erzählungen mysteriös zu einer „streng bewerteten Drei“ mutierte? Trotzdem stehen viele Eltern heute wie Fußballexperten vor der Zeugnisanalyse: „In Bio war mehr drin! Und was soll diese Drei in Musik?“

Liebe Eltern, beruhigt euch! Kinder sind keine Maschinen, und Schule ist kein Wettkampf um die besten Durchschnittswerte. Noten sagen manchmal etwas über Fleiß aus, manchmal über Talent – und manchmal einfach nur über den schlechten Tag, an dem die Mathearbeit geschrieben wurde, nachdem die Mensa Linseneintopf servierte.

Statt den Nachwuchs mit dem moralischen Holzhammer zu traktieren („In meinem Zeugnis standen nur Einsen und Zweien!“), könnten wir doch einfach mal loben, dass das Kind das Schuljahr überlebt hat. Ohne Burnout und TikTok-Verbot.

Denn am Ende zählt nicht die Note, sondern was man daraus macht.

Und ganz ehrlich: Ich habe schon Leute mit einer glatten Eins in Chemie gesehen, die heute nicht mal wissen, wie man Spülmittel von Duschgel unterscheidet.

Also Korken knallen lassen, Grill anwerfen und das Zeugnis einfach mal als das nehmen, was es ist: ein Blatt Papier!

Euer Ostermann