Ermittlungen nach Amoklauf in Heidelberg
  • News - Blaulicht

Ermittlungen nach Amoklauf in Heidelberg

25.01.2022

Amoklauf in Heidelberg: Nachdem am Montag, dem 24. Januar 2022 ein 18-Jähriger in einem Hörsaal der Uni mit einem Gewehr das Feuer eröffnet und wahllos um sich geschossen hat, ist eines der Opfer seinen schweren Verletzungen erlegen. Der junge Mann hatte bei der Attacke vier Personen teils schwer verletzt. Nach der Tat flüchtete der Täter zunächst ins Freie, wo er sich selbst getötet hat.  Nach ersten Erkenntnissen soll er keine politischen oder religiöse Motive gehabt haben.

“Wir gehen von einem Einzeltäter aus”

Nach bisherigen Ermittlungen habe es sich um einen Einzeltäter gehandelt, hat uns Polizeisprecher Patrick Knapp gesagt. Insgesamt sieben Anrufe innerhalb weniger Sekunden seien bei der Polizei eingegangen, welche sofort von einer so genannten “Ernstlage” ausging und mit einem Großaufgebot zum Tatort eilte.

Waffen im Ausland gekauft

Der 18-jährige Deutsche stammt laut Mannheims Polizeipräsident Siegfried Kollmar aus Mannheim. Die Waffen habe der mutmaßliche Täter im Ausland gekauft, zudem sei er bisher nicht straffällig geworden.

Fragen nach dem Motiv

Über die Motive sei bisher noch nichts bekannt, die Ermittlungen laufen jedoch auf Hochtouren. Inzwischen ist aber bekannt, dass der junge Mann über 100 Schuss Munition dabei hatte. Er hätte also noch deutlich mehr Menschen töten können. Die Polizei stellt sich deshalb die Frage: warum hat er aufgehört? Wollte er vielleicht nur eine bestimmte Person treffen? Sicher ist, er hat kurz vor der Tat noch eine Whatsapp an seinen Vater geschrieben, dass "jetzt Leute bestraft werden müssten" und er sich eine Seebestattung wünsche.

Anteilname aus ganz Deutschland

"Wir alle hier in Baden-Württemberg und darüber hinaus sind in Gedanken bei den Opfern und denen, die das Geschehene heute miterleben, verarbeiten und bewältigen mussten und müssen. Das ist für alle eine entsetzlich belastende Situation", sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl.

Warnung vor Fake News

Im Laufe des Einsatzes warnte die Polizei Mannheim via Twitter vor kursierenden Falschmeldungen. So behauptete eine Nachricht, es seien mehrere Täter in mehreren Gebäuden unterwegs. Die Dienststelle wies darauf hin, dass Spekulationen und Mutmaßungen den Einsatz erheblich beeinträchtigen können und bat darum, keine unbestätigten Meldungen zu verbreiten.

Bild: Symbolbild Shutterstock