Palmer geht die Grünen im Streit um Parteiausschluss an

Palmer geht die Grünen im Streit um Parteiausschluss an

10.11.2021

Im Streit um einen Ausschluss aus der Partei geht Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer nun den Grünen-Landesverband an. Palmers Anwalt Rezzo Schlauch verlangt von der Landesschiedskommission in Baden-Württemberg, förmlich festzustellen, dass die Partei gegen Palmer "keinen Rechtsanspruch auf Ausschluss aus der Partei hat". Er habe dem Gremium einen sogenannten Negativen Feststellungsantrag zugeschickt, erklärte der frühere Bundestags-Fraktionschef der Grünen.

Nach Auskunft von Schlauch vom Mittwoch kann damit ein behaupteter Rechtsanspruch - in diesem Fall das Recht auf Parteiausschluss - zurückgewiesen werden. Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet.

Ein Parteitag der Grünen in Baden-Württemberg hatte Anfang Mai beschlossen, ein Parteiordnungsverfahren gegen Palmer anzustrengen. Anlass für diesen Beschluss war ein Facebook-Beitrag Palmers über den früheren deutschen Fußball-Nationalspieler Dennis Aogo, in dem der Oberbürgermeister das sogenannte N-Wort benutzt. Mit diesem Begriff wird heute eine früher in Deutschland gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben. Der OB beteuerte dagegen, seine Äußerung sei ironisch gemeint gewesen.