Ein Pfeil weist den Weg zur Notaufnahme eines Krankenhauses., © Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild
Ein Pfeil weist den Weg zur Notaufnahme eines Krankenhauses. Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild, dpa
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Nach Zwangsbremsung von Zug - Ermittlungen gegen Lokführer

28.04.2024

Nach der Zwangsbremsung einer Regionalbahn nahe Stuttgart und der damit verbundenen Rauchentwicklung konzentrieren sich die Ermittlungen unter anderem auf den Lokführer. Es könne derzeit ausgeschlossen werden, dass etwa ein Passagier die Notbremse gezogen habe, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Sonntag. Auch sei niemand auf die Gleise gelaufen. Die Bundespolizei ermittelt wegen des Verdachts der Gefährdung des Bahnverkehrs.

Bei dem Vorfall auf der Zugstrecke bei Plochingen (Kreis Esslingen) wurden den Angaben zufolge zwei Menschen leicht verletzt. Rettungskräfte versorgten die Verletzten noch vor Ort, wie der Sprecher der Bundespolizei sagte. Durch die Zwangsbremsung wurde auch eine Oberleitung beschädigt.

Die rund 300 Fahrgäste in dem Zug wurden am Abend evakuiert. Die zeitweise komplett gesperrten Bahnstrecken nach Wendlingen und Göppingen führten zudem zu verspäteten Folgezügen und zum Teil Zugausfällen, wie die S-Bahn Stuttgart und DB Region Baden-Württemberg mitteilten.

Die Gründe für die Vollbremsung waren zunächst unklar, laut Polizeiangaben vom Samstag wird aber von menschlichem Versagen ausgegangen. Um die genaue Ursache zu klären, werden weiter Spuren gesichert und Zeuginnen und Zeugen vernommen. Aus ermittlungstaktischen Gründe könne man jedoch keinen weiteren Angaben zum Stand der Ermittlungen machen, erklärte der Sprecher am Sonntag.

Laut dem Bundespolizeisprecher stehe die Rauchentwicklung in direktem Zusammenhang mit der Bremsung. Woher der Rauch jedoch genau kam, sei derzeit Gegenstand der Ermittlungen.

Wie hoch der entstandene Schaden an der Regionalbahn und der Oberleitung ausfiel, blieb am Wochenende zunächst unklar. Der Sprecher der Bundespolizei erwartet erste Schätzungen Anfang der Woche.

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