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"Eine Booster-Impfung macht fast für jeden Sinn"

12.11.2021

Wir sollen nicht notwendige Kontakte reduzieren und größere Veranstaltungen sollten abgesagt werden - das fordert das Robert-Koch-Institut mit Blick auf die Corona-Neuinfektionen, die innerhalb eines Tages wieder um fast 50 000 zugenommen haben. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 263,7. Das RKI sagt weiter: Sollten Kontakte nicht vermieden werden können, sollte jeder sich vorher auch testen lassen - auch Geimpfte und Genesene.

Mehr Tempo beim Boostern

Gesundheitsminsiter Spahn hat passend dazu angekündigt, dass die kostenlosen Bürgertests ab kommender Woche wieder eingeführt werden sollen. Außerdem soll beim Boostern Tempo gemacht werden. Ärzte sollen eine höhere Vergütung bekommen und die mobilen Impfteams werden aufgestockt - auch bei uns in Baden-Württemberg. Die dritte Impfung kann sich jeder geben lassen, dessen zweite Corona-Impfung sechs Monate her ist. Doch muss das auf den Tag stimmen? Darüber haben wir mit Dr. Mark Dominik Alscher gesprochen, er ist medizinischer Geschäftsführer des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart. Das komplette Interview hört Ihr hier:

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Das Gespräch hat Lena Schaffer geführt.

Warum Booster-Impfungen sinnvoll sind

“Was wir im Moment beobachten ist, dass doch mit zeitlichem Abstand zur Impfung es zu Impfdurchbrüchen kommt", erklärt Alscher. “Das heißt, jemand bekommt eine COVID-Infektion, obwohl er geimpft ist. Durch die Booster-Impfung wird dieses Risiko wieder deutlich reduziert". Dabei stützen sich Mediziner aktuell vor allem auf Forschungsergebnisse aus Israel, wo bereits vor Wochen flächendeckend geboostert wurde.

“Während wir anfangs noch zurückhaltend waren, sehen wir jetzt, dass man tatsächlich eine vierte Welle brechen, wenn man großzügig Booster-Impfungen anbietet”, so Alscher. Angesichts hoher Infektionszahlen möchten sich viele Menschen, deren Impfung schon eine Weile her ist, besser schützen. Da mache eine Booster-Impfung Sinn: “Und eigentlich fast für jeden”.

Sechs Monate Abstand als Richtwert

Aktuell wird die Booster-Impfung für Menschen empfohlen, deren zweite Impfung bereits mehr als sechs Monate zurück liegt. Bei diesem Wert komme es aber nicht auf den Tag genau an, meint Alscher. Welcher Zeitraum sinnvoll sei, hänge auch mit dem jeweiligen Impfstoff ab - bei AstraZeneca könne es auch sein, dass der Impfschutz bereits früher abnehme.

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