Warmer Sommer lässt tropische Seerosen in der Wilhelma kräftig aufblühen
Hier vor der exotischen Kulisse der historischen Gebäude im orientalischen Stil haben rund 40 Arten und Sorten dieser Naturschönheiten ihre volle Pracht entfaltet, umrahmt von Lotosblumen, die hoch über die sacht plätschernden Wellen hinausragen, die eine kleine Fontäne in Bewegung hält. Bis Ende September zeigen sie ihre größte Opulenz. Den Wasserspiegel bedecken hier wagenradgroß riesige Blätter der Victorien, die sich ringförmig anordnen – dort schmücken Gruppen zierlicher Blüten den Teich mit einer breiten Palette von Farben. Mit einem Blick für Optik und Tagesverlauf zugleich arrangiert wachsen Nachtblüher, die bis in den Vormittag mit oft weißen oder rötlichen Tönen locken, neben Tagblühern, die mittags und nachmittags gelbes und blaues Kolorit hinzufügen. Freude daran haben nicht nur die auf den Parkbänken verweilenden Menschen, sondern auch Bienen, Wasserläufer, Libellen und Teichhühner nutzen das Idyll als Lebensraum.
Zwei bis drei neue Blätter für eine Blüte
Die Blüten halten keinen ganzen Sommer. In vielen Wachstumszyklen erneuern sich die Seerosen regelmäßig. Die großen Wildformen der Victoria amazonica und Victoria cruziana, die der einstige Hausherr König Wilhelm I. von Württemberg in einem der Gewächshäuser schon seit 1851 gezüchtet hatte, bekommen zum Beispiel pro Woche zwei bis drei neue Blätter und fast immer eine einzelne Blüte, die sich jeweils nur kurz öffnet. In der Mitte des eindrucksvollen Blätterrings öffnet diese an einem Tag ganz in Weiß ihre weiblichen Bestandteile, tags darauf in helles Rosé getaucht zeigt sie ihre männliche Seite. So verhindert die Pflanze, dass sie sich selbst bestäubt.
Foto: Wilhelma