VfB stellt Trainer Matarazzo frei
Ein Nachfolger für den 44Jährigen steht noch nicht fest
Stundenlang berieten die Bosse des VfB Stuttgart, dann war die Zeit von Trainer Pellegrino Matarazzo nach 100 Pflichtspielen abgelaufen. In der sportlichen Krise des Fußball-Bundesligisten sahen Vorstandschef Alexander Wehrle, sein neuer Berater Sami Khedira und Sportdirektor Sven Mislintat nur noch die Trennung vom Chefcoach als Ausweg. Matarazzo wurde am Montag beim immer noch sieglosen Tabellenvorletzten von seinen Aufgaben entbunden.
Spekulationen über einen Nachfolger
Einen Nachfolger für den 44-Jährigen gibt es noch nicht. Spekuliert wird aber schon fleißig. Medienberichten zufolge gehören der gerade erst bei Bayer Leverkusen freigestellte Gerardo Seoane, der frühere Coach von Borussia Mönchengladbach, Adi Hütter, Ex-Hoffenheim-Trainer Sebastian Hoeneß, und der Ungar Zsolt Löw zu den potenziellen Kandidaten. Letzterer soll nach Berichten von “Sky” Top-Kandidat bei den Stuttgartern sein. Zsolt Löw wurde schon in der Winterpause 2019/2020 als möglicher neuer VfB-Trainer gehandelt. Damals fiel die Wahl dann jedoch auf den am Montag entlassenen Matarazzo.
Eine Veränderung ist notwendig
Der VfB Stuttgart hat Pellegrino Matarazzo viel zu verdanken", sagte Wehrle. "Letztlich sind wir aber zu der Überzeugung gelangt, dass eine Veränderung auf der Trainerposition notwendig ist, um nach den negativen Ergebnissen der vergangenen Wochen eine Trendwende herbeizuführen." Der VfB wartet vor dem Duell mit dem Schlusslicht VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr/Sky) als einziger Club der Liga noch auf den ersten Saisonsieg.
Sieglos auch gegen Union Berlin
Auch beim 0:1 am Sonntag gegen den Spitzenreiter 1. FC Union Berlin agierten die Schwaben glücklos. Matarazzo schien schon kurz nach dem Abpfiff eine Vorahnung zu haben. "Ich bin sehr optimistisch, dass die Mannschaft das Spiel gewinnen kann und wird - unabhängig davon, wer auf der Bank sitzt", sagte er mit Blick auf die Partie gegen den VfL. Worte, die zwar wie ein Abschied klangen, aber eigentlich kein Abschied sein sollten. "Ich habe damit gemeint, dass es nicht um mich geht", erklärte Matarazzo. "Ich mache mir keine Gedanken, was meine Zukunft betrifft." Inzwischen ist klar: Sein 100. Pflichtspiel an der Seitenlinie des VfB war Matarazzos letztes.
Es waren wunderschöne Jahre
Der Italoamerikaner hatte beim VfB in der Winterpause der Saison 2019/2020 den Posten des entlassenen Tim Walter übernommen und den damaligen Zweitligisten im darauffolgenden Sommer zurück in die Bundesliga geführt. "Es waren intensive und wunderschöne Jahre mit vielen unglaublichen Momenten und Erinnerungen, die für immer bleiben werden", sagte Matarazzo. "Für die Chance, die mir hier ermöglicht wurde, im Trainergeschäft Fuß zu fassen, werde ich ewig dankbar sein."