Nach tödlichem Angriff in Illerkirchberg: Tatverdächtiger sitzt in U-Haft
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Nach tödlichem Angriff in Illerkirchberg: Tatverdächtiger sitzt in U-Haft

06.12.2022

Nach dem tödlichen Angriff auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg bei Ulm ist Haftbefehl gegen den Verdächtigen erlassen worden. Dem 27-Jährigen aus Eritrea wird nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft Mord sowie versuchter Mord vorgeworfen. Der Mann schweigt aber zu den Vorwürfen. Die Hintergründe sind völlig unklar. Hinweise auf eine politische oder religiöse Motivation des 27-Jährigen gebe es nicht, sagte Baden-Württembergs Innenminister Strobl bei einem Besuch am Tatort. Der türkische Botschafter forderte eine lückenlose Aufklärung.

14-Jährigen ist verblutet

Der Beschuldigte hatte die Jugendlichen nach bisherigen Erkenntnissen auf der Straße vermutlich mit einem Messer angegriffen. Eine 14-Jährige mit türkischen Wurzeln musste noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in eine Klinik gebracht wurde. Dort starb sie Stunden später. Die Obduktion ergab, dass die 14-Jährige nach Stichverletzungen verblutete. Die Polizei fand bei dem27-Jährigen ein Messer, das als Tatwaffe in Betracht komme.. Eine 13-Jährige wurde bei Angriff schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.

Tatverdächtiger verletzt im Krankenhaus

Der 27-Jährige wurde den Angaben zufolge verletzt. Ein Polizeisprecher sagte, der Mann habe sich vermutlich mit dem Messer verletzt. Ob absichtlich oder aus Versehen, wüssten die Ermittler noch nicht. Nach der Tat sei er in eine Flüchtlingsunterkunft geflüchtet, aus der er vor dem Angriff auch gekommen sein soll. Dort waren den Angaben zufolge zwei weitere Männer aus Eritrea, die die Beamten mit zur Dienststelle nahmen. Ob sie Auskunft zum Geschehen und den möglichen Motiven des 27-Jährigen machen konnten, blieb zunächst unklar.

"Wir werden diese schlimme Tat restlos aufklären"

kündigte der baden-württembergische Innenminister und Vizeregierungschef Thomas Strobl (CDU) an. "Diese Tat rührt uns zutiefst, wenn das Leben eines unschuldigen Kindes so brutal ausgelöscht wird", teilte er mit. "In Gedanken sind wir in diesen schweren Stunden bei den Eltern, der Familie, den Hinterbliebenen der Getöteten sowie bei den Mitschülerinnen und Mitschülern und Freunden des jungen Mädchens."

Polizei appelliert: kein Generalverdacht gegen Fremde hegen

Die Polizei appellierte in ihrer Mitteilung nach der Tat, "keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten". Ihr sei bewusst, "dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren".