Kretschmann kritisiert Protest von Klimagruppe "Letzte Generation"
Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat Proteste der Klimagruppe "Letzte Generation" als kontraproduktiv kritisiert. Wenn man eine Protestform wähle, die zur Ablehnung durch die Mehrheit führe, schade man dem Ziel Klimaschutz nur, sagte der Grünen-Politiker beim "Südwest Presse"-Forum am Dienstagabend in Ulm.
Ziviler Ungehorsam müsse zudem gewaltfrei sein, sagte Kretschmann. "Protest darf nicht eine Änderung in der Sache als Ziel haben, sondern nur den Appell dazu." Mit den Grünen etwa als Teil der Bundesregierung gebe es durchaus Möglichkeiten, etwas zu ändern und sich einzubringen.
Kritik auch bei Protesten von Fridays for Future
Auch den Protest von "Fridays for Future" kritisierte der Ministerpräsident. "Ich kann nur an die jungen Leute appellieren: Denkt mal nach", sagte Kretschmann. "Schule schwänzen fürs Klima. Das kann's nicht sein." Der Kampf gegen den Klimawandel gehe nur mit Kreativität und Wissen. Deshalb die Schule zu schwänzen, sei ein großer Irrtum.
Kretschmann versteht Anliegen
Zugleich könne er die Jugendlichen auch verstehen, sagte der 74-Jährige. "Es geht um ihre Zukunft." Wenn man es nicht schaffe, unter 1,5 Grad Erderwärmung zu bleiben, werde es katastrophale Auswirkungen haben, sagte Kretschmann. "Die Kritik kann man nicht von sich weisen." Die Aktivisten hätten deshalb recht, wenn sie sagten, man müsse schneller und effektiver handeln.
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