Falsche Polizisten, Europolbeamte oder Rentenversicherung
Fast täglich sind Telefonbetrüger mit immer neuen Maschen erfolgreich
Falsche Polizisten
Am Telefon versuchen sie ihre Opfer unter verschiedenen Vorwänden dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben, der sich ebenfalls als Polizist ausgibt. Dazu behaupten die Betrüger beispielsweise, dass Geld- und Wertgegenstände bei ihren Opfern zuhause oder auf der Bank nicht mehr sicher seien oder auf Spuren untersucht werden müssten. Dabei nutzen die Täter eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen die Polizei-Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer erscheinen lässt.
Falsche Europol-Beamte
Die Betrüger geben oft vor, unter dem Namen des Angerufenen seien Geschäfte mit Rauschgift in Südamerika getätigt worden, dessen Konto sei nun gesperrt, neue Dokumente würde man nur bekommen, wenn man Codes von Google Play Karten überweisen würde. Eine 37jährige Frau aus Leutkirch im Landkreis Ravensburg hat so Codes von 1 400 Euro den Betrügern weitergegeben.
Geschenk-Versprechen
Per E-Mail wird den Opfern mitgeteilt, dass sei eine hohe Summer Geld oder einen wertvollen Sachwert geschenkt bekommen hätten. Jetzt sollen die angeblich Beschenkten die Kosten für die Abwicklung übernehmen.
Love-Scamming
Auf Online-Partnerbörsen arbeiten Betrüger mit falschen Identitäten und Fotos. Gezielt bauen sie durch Chat-Dialoge, manchmal auch per Telefon, über längere Zeit eine virtuelle Beziehung zu ihren Opfern auf. Und zwar solange, bis sich die digitale "Partnerschaft" anfühlt, als sei sie echt. Dann beginnen die Geldforderungen. Für eine Fahrkarte beispielsweise oder um aus einer finanziellen Notlage herauszuhelfen.
Falsche Webseiten
Wer die Webseite seiner Hausbank über eine Suchmaschine in Browsern wie Firefox, Chrome oder Edge sucht, läuft Gefahr, auf eine gefälschte Webseite geleitet zu werden. Diese sehen der Original-Webseite der Hausbank täuschend ähnlich. Auf der gefälschten Seite werden Verbraucherinnen und Verbraucher dazu verleitet, Kontodaten und Passwörter einzugeben oder zum Beispiel bei einer Telefonnummer anzurufen, um einem angeblichen Bankmitarbeiter diese Informationen durchzugeben. Oder sie werden gebeten, der fremden Person einen Zugriff auf Ihren Rechner zu erlauben.
Phishingmails
Meistens erhalten die potenziellen Opfer eine E-Mail, die so aussieht, als käme sie von einer Bank, einer Internetplattform oder einem Online-Shop. Einen Klick weiter werden die Opfer oftmals aufgefordert, Zugangsdaten einzutippen. Anschließend folgt die Weiterleitung auf eine gefälschte Webseite, die eine ziemlich genaue Kopie der Originalseite eines Online-Shops oder ähnlichem darstellt. Gibt der Empfänger der Phishingmail jetzt seine vertraulichen Finanzdaten, Passwörter und Zugangskennungen ein, wird er zum Opfer.
Falsche Wohnungsanzeigen
Die Wohnungsnot machen sich auch Betrüger zunutze: Mit Inseraten von besonders attraktiven und günstigen Wohnungen machen sie auf sich aufmerksam. Dann fordern die Betrüger von Miet-Interessenten eine Vorleistung. Die erste Miete zum Beispiel oder die Kaution. Sobald das Geld überwiesen wurde, bleiben die versprochene Zusendung des Mietvertrags und der Wohnungsschlüssel aus.
Falsche Stellenangebote
Bei betrügerischen Online-Stellenangeboten versprechen die Täter den Arbeitssuchenden oft Traumjobs und beste Bezahlung. Die Bewerbungsgespräche finden anschließend telefonisch statt. Es dauert nicht lang und schon wird einem ein Arbeitsvertrag angeboten. Jedoch: Um die Arbeit auch antreten zu können, müsse noch - je nach Job - dies oder das angeschafft werden. Zum Beispiel eine Uniform, Arbeitsschuhe, eine spezielle Hemd- und Hosengarnitur. Dafür soll der vermeintliche neue Mitarbeiter zunächst in Vorleistung gehen und Geld überweisen.
Rentenversicherung
Die Betrüger geben sich laut der Deutschen Rentenversicherung (DRV) als Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörde aus und drohen den Angerufenen damit, dass ihre Sozialversicherungsnummer sowie Vermögenswerte und Leistungen gesperrt werden könnten. Trickbetrüger drohen in Baden-Württemberg vermehrt mit einer angeblichen Sperrung der Sozialversicherungsnummer. Die Deutsche Rentenversicherung warnt vor dieser Masche. Die unbekannten Täter rufen demnach auf privaten Handynummern an. Sie fordern ihre Opfer mit einer Bandansage dazu auf, sich zu einem vermeintlichen Ansprechpartner der Rentenversicherung weiterverbinden zu lassen.
Falschgeld
In Stuttgart-Bad Cannstatt ist eine 95 Jahre alte Frau auf einen Bankbetrüger reingefallen. Der Unbekannte hatte an der Haustür der Seniorin geklingelt und hat behauptet, dass gerade falsche 100-Euro-Scheine im Umlauf seien und er diese auf ihre Echtheit überprüfen müsse. Die 95-Jährige händigte ihm daraufhin in ihrer Wohnung einen Schein aus. Der Unbekannte behauptete dann, dass es sich dabei um eine Fälschung handeln würde. Nachdem er ihr versicherte, dass ihr das Geld gutgeschrieben werden würde, verschwand er. .
Sohn-Masche
Ein Unbekannter hat am Wochenende mit einer bekannten WhatsApp Betrugsmasche versucht eine 62-Jährige zu täuschen. Der Betrüger gab sich als der "Sohn" der Frau aus der eine neue Handynummer habe und nun dringend mehrere tausend Euro für Reparaturkosten benötige. In gutem Glauben ihrem echten Sohn zu helfen, überwies die Frau das Geld an eine von den Betrügern mitgeschickte Bankverbindung. Aufgrund von technischen Schwierigkeiten konnte die Überweisung jedoch nicht ausgeführt werden. Kurz darauf setzte Sie sich mit Ihrem richtigen Sohn in Verbindungen, welcher Sie auf den Betrug aufmerksam machte.
E-Bay
Die Betrüger melden sich bei den Verkäufern nicht wie üblich über die Kontaktfunktion, sondern direkt über den Messengerdienst WhatsApp, um in Verkaufsverhandlungen zu treten. Dazu treten sie überwiegend mit Nutzern in Kontakt, deren Handynummer im Profil sichtbar ist. Kurz vor dem Verkaufsabschluss schlagen die Betrüger vor, die Kaufabwicklung über die "Sicher Bezahlen"-Funktion durchzuführen. Dazu verschicken sie einen Link, der auf eine täuschend echt aussehende Internetseite führt. Auf dieser Fake-Seite geben die ahnungslosen Geschädigten dann ihre Konto- oder Kreditkartendaten ein und gehen davon aus, dass das Geld in den nächsten Tagen auf ihr Konto gebucht wird. Doch die erwartete Zahlung bleibt aus, und stattdessen nutzen die Täter die Kontodaten, um unberechtigt Geld abzuheben.
Falscher Arzt
Einen niedrigen fünfstelligen Euro-Betrag haben Betrüger einer 71-Jährigen abgeknöpft. Die Täter gaben sich über einen Messenger-Dienst der Seniorin gegenüber als Arzt des UN Medical Departements aus und würden Geld für seine Heimreise vom Ausland nach Deutschland benötigen. Über mehrere Monate hinweg erschlichen sich die Betrüger das Vertrauen der Seniorin. Als die 71-Jährige ihr gesamtes Vermögen überwiesen hatte, brach der Kontakt zu den Betrügern ab.
Kriminelle haben einen Mann aus Ostfildern über den Messengerdienst WhatsApp um einen vierstelligen Geldbetrag gebracht. Der 71-Jährige erhielt im Laufe des Tages eine Nachricht von einer ihm unbekannten Handynummer, in der sich der Absender als vermeintlicher Sohn ausgab. Dem Opfer wurde weiter vorgegaukelt, dass dringende Rechnungen zu bezahlen seien. Als die Kriminellen mehr Geld forderten und der Geschädigte folglich Kontakt zu seinem richtigen Sohn aufnahm, flog der Schwindel auf.
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