Christen können enttäuschen, Christus nie...

Diesen Satz habe ich in meiner Jugend einmal auf einem Auto kleben sehen. Ich habe ihn bis heute nicht vergessen.

Momentan ist er so aktuell wie nie, da wir immer und immer wieder von Missbrauch in der Kirche hören. An Ostern feiern wir die Auferstehung des Mannes, der für unsere Sünden gekreuzigt wurde. Die größten Sünden begehen allerdings die Menschen, die das jeden Sonntag predigen. Ich finde es unvorstellbar, dass Menschen anderen Menschen so etwas antun. Umso schlimmer, dass „Gottes-Menschen“ so etwas tun, zu denen wir ein absolutes Grundvertrauen haben.

Da kann die Glaubenswelt schon einmal für uns zusammenbrechen. Die vielen Kirchenaustritte sind somit meiner Meinung nach absolut verständlich. Ich bin auch ausgetreten, obwohl ich an Gott glaube. Ich bin der Meinung, der Glaube hat nichts mit der Institution Kirche zu tun. Er findet im Herzen eines Jeden von uns statt.

Allerdings muss ich auch betonen, dass es viele tolle, gute, ehrliche, liebevolle und echte Christinnen und Christen in den Kirchen gibt. Sie haben es nicht verdient, durch diese schwarzen Schafe in Verruf zu geraten. Menschen die Missbrauch begehen, haben mit Glauben und Gott nichts mehr zu tun. Sie haben den Weg ihrer Berufung verlassen oder vielleicht nie gefunden.

Somit sind wir wieder bei dem Aufkleber, den ich vor Jahren auf einem Auto entdeckt habe. Ich wünsche mir, Schlagzeilen über Missbrauch nicht mehr lesen zu müssen, vor allem nicht aus der katholischen Kirche. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Hoffnung lebt!

Friedliche Ostern,
Euer Ostermann