Neues Schuljahr in Baden-Württemberg startet
Nach sechs Wochen Sommerferien startet für etwa 1,5 Millionen junge Leute heute wieder die Schule. Viele Probleme sind aber auch im neuen Schuljahr geblieben.
Personal: Rund 890 Lehrerstellen unbesetzt
Wegen des massiven Personalmangels rechnen Expertinnen und Experten für das neue Schuljahr mit leeren Vertretungslisten und Unterrichtsausfall. "Bereits am ersten Schultag müssen sich Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern auf Unterrichtsausfall einstellen", sagte die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein. Denn noch immer sind gut 900 Stellen unbesetzt. Besonders betroffen sind demnach Grundschulen und sonderpädagogische Schulen. Aber auch an Gymnasien gebe es mittlerweile Engpässe, so der Philologenverband.
Immer mehr Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine
Kultusministerin Schopper rechnet mit mehr als den bislang erwarteten rund 30 000 geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine, die in Baden-Württemberg den Unterricht besuchen werden. Außerdem kämen junge Flüchtlinge aus anderen Ländern hinzu. An manchen Orten würden die Kapazitätsgrenzen an den Schulen erreicht, warnte Schopper.
Krankheitsausfälle durch Corona befürchtet
Das neue Schuljahr beginnt so, wie das alte geendet hat. Klassenreisen können demnach geplant werden, es gibt weder eine Maskenpflicht, noch eine Testpflicht. Schon Ende Juli war für Schopper klar: Schulschließungen dürfe es wegen Corona nicht mehr geben. Experten befürchten aber wegen Corona mehrere Krankheitsausfälle. Die Schulen seien in keiner Weise auf das vorbereitet worden, was im Herbst und Winter vor ihnen liege, hieß es am Donnerstag vom Landes-Philologenverband.
Energiekrise: Sorge vor kalten Klassenzimmern
Einige Schulen befürchten, dass ihr Schülerinnen und Schüler im Winter in kalten Klassenzimmern sitzen könnten. Kultusministerin Schopper will Schulschließungen wegen Gasmangels im Winter unter allen Umständen vermeiden. Dennoch betonte sie: "Wenn wir einen Winter haben, wo es richtig knackig kalt ist, und in den Räumen ist es 18 Grad, kann ich nicht kurzärmlig mit dem T-Shirt in die Schule kommen. Da ist ein Pulli und ein T-Shirt drunter sicherlich nicht die verkehrte Wahl." Die offizielle Temperatur-Untergrenze bei 20 Grad, doch es sei absehbar, dass diese wegen der drohenden Gasmangellage noch gesenkt werde.
Symbolbild: Shutterstock.com