XXL-Unterbrechung in Madrid - Fan-Wut gegen Courtois
In einem hitzigen Madrider Stadt-Derby entfernte Reals Torwart Thibaut Courtois irgendwann aus seinem Strafraum Feuerzeuge, Flaschen und zwischendurch auch eine Plastiktüte mit unbekanntem Inhalt. Etwa in der Mitte der zweiten Halbzeit musste das aufgeladene Nachbarschaftsduell mit Atlético (1:1) sogar für rund 20 Minuten unterbrochen werden. Schiedsrichter Mateo Busquets Ferrer schickte beide Mannschaften vorübergehend in die Kabinen des Metropolitano von Atlético.
«Es war ein bisschen verrückt», sagte Atlético-Kapitän Koke nach dem Schlagabtausch am Sonntagabend und äußerte die Hoffnung, dass all jene, die Dinge aufs Spielfeld geworfen haben, «nicht ins Stadion zurückkehren.»
Courtois hat Atlético-Vergangenheit
Der spanische Fußball-Rekordmeister Real um den deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger ging durch Éder Militão (64. Minute) in Führung. Courtois, von 2011 bis 2014 selbst bei Atlético angestellt, bejubelte den Treffer ausgelassen. Die Atlético-Fans in seinem Rücken fühlten sich auf den Rängen aber offenbar provoziert.
«Wir brauchen diese Leute nicht auf der Tribüne», äußerte Atlético-Coach Diego Simeone, der in der langen Unterbrechung vor dem Fan-Block auf die eigenen Anhänger einredete und sich immer wieder mit den Fingern an die Stirn tippte. Man müsse bei solchen Aktionen handeln, «aber diejenigen, die anstiften, müssen auch sanktioniert werden», meinte er kaum missverständlich in Richtung Courtois.
Die Nachspielzeit hat es in sich
Real, das ohne an dem linken Oberschenkel verletzten Stürmerstar Kylian Mbappé angetreten war, konnte nach Wiederaufnahme der Partie den Sieg aber nicht über die Zeit bringen. Angel Correa gelang in der fünften Minute der Nachspielzeit mit einem Stolpertor noch der Ausgleich für Atlético, das das Derby nach einer Roten Karte wegen eines Tritts ohne Marcos Llorente (90.+9) zu Ende spielen musste.
«Es war eine korrekte Leistung des Schiedsrichters», sagte Reals Coach Carlo Ancelotti nach dem Derby mit der XXL-Unterbrechung. «Wir haben in der Umkleidekabine einige Dinge geklärt und sind dann zurückgekommen. Niemand wollte aufhören, aber ich denke, der Schiedsrichter hat gut gehandelt.»
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