Der Autor Salman Rushdie ist seit einem Angriff bei einer Veranstaltung auf einem Auge blind., © Henning Kaiser/dpa
Der Autor Salman Rushdie ist seit einem Angriff bei einer Veranstaltung auf einem Auge blind. Henning Kaiser/dpa, dpa
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Salman Rushdie nach Angriff: «Ich hatte enormes Glück»

12.04.2023

Der britisch-indische Autor Salman Rushdie ist dankbar für seine Heilung nach dem Attentat auf ihn bei einer Lesung vor acht Monaten. «Ich hatte enormes Glück. Hätte mich der Angreifer an anderen Stellen des Körpers getroffen, meine Geschichte wäre beendet», sagte Rushdie (75) der Wochenzeitung «Die Zeit». «Ich bin froh, dass er diese Stellen nicht getroffen hat. Und dann hat der Körper offenbar eine verblüffende Fähigkeit zu heilen.»

Rushdie wurde Mitte August bei einer Veranstaltung im US-Bundesstaat New York von einem Mann angegriffen und schwer verletzt - er ist seitdem auf einem Auge blind. Rushdie wird seit Jahrzehnten von religiösen Fanatikern verfolgt. Wegen des Romans «Die satanischen Verse» rief der damalige iranische Revolutionsführer Ajatollah Chomeini im Jahr 1989 dazu auf, den Schriftsteller zu töten.

Rushdie kritisierte die Veranstalter der Lesung für mangelnde Sicherheitsvorkehrungen. Er habe Veranstaltern immer geraten, sich nicht verrückt zu machen, aber ein gewisses Maß an Sicherheit müsse gewährleistet werden. «An diesem Ort wurde leider nichts getan», sagte der 75-Jährige der Zeitung. «Und das war ein Fehler. Als dieser Kerl auf mich zugerannt kam, stand niemand im Weg.»

Rushdies neuer Roman «Victory City» erscheint am 20. April in deutscher Übersetzung. Die Arbeiten an dem Roman waren nach eigener Aussage des Autors bereits vor dem gewaltsamen Angriff abgeschlossen.

© dpa-infocom, dpa:230412-99-291985/2