Neue WhatsApp-AGB treten in Kraft
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Neue WhatsApp-AGB treten in Kraft

03.05.2021

Aus Februar wurde Mai: Mitte des Monats treten die neuen Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen beim Messenger-Riesen WhatsApp in Kraft. Was dies für Euch bedeutet, haben wir hier für Euch zusammen gefasst:

Ab wann gelten die neuen Bestimmungen?

Statt wie geplant Mitte Februar gelten die neuen Bestimmungen nun ab dem 15. Mai 2021

Warum wanderten zu Jahresbeginn so viele Nutzer von WhatsApp ab?

Anfang des Jahres hatte Messenger-Platzhirsch WhatsApp mit einer Änderung seiner Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien für einen regelrechten Sturm der Entrüstung seiner Nutzer gesorgt. Das Ultimatum klang hart: Wer den Änderungen nicht bis zum 8. Februar 2021 zustimme, werde den Dienst nicht mehr nutzen können. Es folgte eine erhebliche Abwanderungswelle und WhatsApp lenkte ein: der Dienst verschob das Ultimatum und gelobte eine weniger überhebliche Kommunikation sowie mehr Transparenz.

Was sind die neuen Bestimmungen?

Was jetzt auf den ersten Blick erst mal heftig klingt, ist beim zweiten Betrachten eigentlich nicht neu. Nach dem Debakel im Januar / Februar hat WhatsApp die Änderungen (bzw. die erneute Bestätigung) noch einmal genau hervorgehoben: So soll der Austausch der Nutzer mit Unternehmen vereinfacht werden - beispielsweise über den (bereits existierenden) WhatsApp-Button auf Facebookseiten. Anscheinend plant WhatsApp zudem, nachdem es den Dienst von externen Anbietern Ende 2019 einstellte, für Unternehmen einen eigene Möglichkeit eines Messenger-Newsletters anzubieten.

Am Verarbeiten Eurer Daten ändert sich nichts, neu ist nur, dass Ihr dem Umgang mit Euren Daten noch mal zustimmen müsst.

Was steht in den AGB?

In den neuen Nutzungsbedingungen wird vor allem geregelt, wie der Datenaustausch zwischen Facebook und WhatsApp abläuft und wie die Daten von WhatsApp auf Facebook verwendet werden (WhatsApp gehört seit 2014 zu Facebook). Allerdings ist das nicht neu und steht in den Nutzungsbedingungen seit 2018.

Warum gibt es dann die neuen AGB?

Weil es ab sofort zwei Versionen der Datenschutzbestimmungen gibt - eine für Europa und eine für den Rest der Welt. Und da sind wir auch schon bei einem sehr positiven Punkt, denn wir Europäer sind durch das hier geltende Datenschutzgesetz wesentlich besser geschützt und deswegen ändert sich für uns nicht viel, außer dass die Verarbeitung unserer Daten transparenter werden soll. Facebook sagt dazu, dass in den neuen Bedingungen klarer formuliert ist, wie und warum unsere Daten verarbeitet werden. An der Verarbeitung an sich ändert sich jedoch nichts. So darf Facebook in Europa auch weiterhin unsere Daten NICHT für personalisierte Werbung nutzen.

Welche Daten werden bei WhatsApp überhaupt erhoben und eventuell an Facebook weitergegeben?

Obwohl sich nicht viel ändert, sollte sich jeder bewusst sein, welche Daten WhatsApp eigentlich erhebt, denn das sind ganz schön viele:

  • Eure Telefonnummer

  • Status-Informationen (z. B. das Profilbild)

  • Transaktionsdaten

  • Nutzungs- und Protokollinformationen

  • Geräte- und Verbindungsdaten

  • Standortinformationen

  • Kontakte aus Eurem Adressbuch

Welche Daten WhatsApp nun wirklich an Facebook weitergibt, weiß niemand so genau, allerdings dürfen diese Daten in der EU nur benutzt werden, um Spam und Missbrauch zu verhindern.

Trotzdem muss jetzt jeder für sich entscheiden, ob er diese Daten weiterhin an WhatsApp geben möchte, oder sich doch lieber für einen anderen Messengerdienst entscheidet.

WhatsApp-Alternativen im Überblick

Die bekanntesten und gängigsten Messengerdienste in Deutschland sind:

Threema:

Für Smartphones und als Webapp verfügbar

Threema ist ein Schweizer Unternehmen mit eigener Serverinfrastruktur in der Schweiz. Sind sehr korrekt, was Datenschutz und Sicherheit angeht. Alle Daten werden verschlüsselt.

Nachteil: Nicht so viele User haben es und es kostet 3,99 Euro.

Telegram:

Für Smartphones sowie Windows-, Linux- & Mac-App und Webapp

Telegram hat russische Entwickler. Weitere Angaben sind sehr vage. Es ist kostenlos, hat jedoch momentan einen schlechten Ruf, weil der Dienst nur wenig Informationen zum Datenschutz preisgibt und absichtlich verkompliziert: Wenn man beispielsweise Chats verschlüsseln will, muss man diese als "geheimen Chat" starten - die normalen Chats sind nicht verschlüsselt. Außerdem sorgt die Plattform für die einfache Verbreitung von Fake News sowie Verschwörungs-Gruppen Negativ-Schlagzeilen.

Signal:

Für Smartphones sowie Windows-, Linux- & Mac-App

Eine gemeinnützige Organisation, die Signal betreibt. Die Nutzung ist kostenlos und alle Daten werden verschlüsselt.

Facebook-Messenger:

Wer wegen der WhatsApp-AGB nach Alternativen sucht ist beim Schwesterkonzern Facebook vom Regen in die Traufe gefallen - dennoch sei der Dienst der Vollständigkeit halber aufgeführt.