«Marco Polo» preist Dessau, Chemnitz und Wuppertal an
Design-Fans sollten sich Dessau nächstes Jahr nicht entgehen lassen: Das rät der neue «Marco Polo Trendguide 2025». Die Bauhaus-Stadt in Sachsen-Anhalt belegt in dem neuen Buch Platz eins bei den 15 besten Reisetrends fürs kommende Jahr in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dahinter rangieren zum Beispiel Wuppertal und Chemnitz, das sogenannte sächsische Manchester.
Chemnitz ist 2025 neben der slowenisch-italienischen Doppelstadt Nova Gorica/Gorizia (deutsch: Görz) Kulturhauptstadt Europas. «Wann, wenn nicht 2025?», fragt «Marco Polo» deshalb zu der Kommune, die zu DDR-Zeiten Karl-Marx-Stadt hieß. Das Kulturhauptstadtjahr werde zeigen, dass das Image der grauen Industriestadt von gestern und der Riesenschädel des kommunistischen Revolutionärs Marx nicht die einzige Attraktion von Chemnitz sei.
«Wohin geht die Reise? - Der Marco Polo Trendguide 2025» stellt weltweit insgesamt 40 Ziele oder Aktivitäten vor, «die neu auf der touristischen Landkarte sind, die 2025 mit einem besonderen Event aufwarten, die mit ganz neuen Angeboten überraschen oder die in puncto Nachhaltigkeit die Nase vorn haben». Dazu gehören dann auch beispielsweise «Pilgerwege im Alpenraum», «Reisen mit dem Faltrad» oder Destinationen wie Lüttich (Liège) in Belgien, das griechische Thessaloniki, Nordmazedonien, die japanische Metropole Osaka und der westafrikanische Inselstaat Kap Verde.
Warum Wuppertal ein Reisetipp 2025 ist
Zu Wuppertal heißt es, die Stadt im Bergischen Land werde derzeit eine Art Kunst-Hochburg: «Wer in Wuppertal unterwegs ist, traut seinen Augen nicht. Hyperrealistische, poetische, surreale und abstrakte Wandgemälde prangen dort meterhoch an den Fassaden.» Sie gehörten zum Projekt «Urbaner KunstRaum Wuppertal» (UKW), das bis Ende 2025 Farbe in die Quartiere bringe.
Zu den weiteren Empfehlungen gehört, unweit von Wuppertal, die Rhein-Ruhr-Region: In den Ruhrgebietsstädten Duisburg, Mülheim, Essen, Bochum, Hagen (außerdem auch in Berlin) gehen im Juli 2025 die Welthochschulspiele (die FISU World University Games) über die Bühne. «Olympische Sommerspiele? Gibt's erst wieder 2028 im fernen L.A. 2025 kann man nur im Ruhrgebiet Ähnliches erleben, während man die Highlights der Region erkundet.»
Auf den Spuren von Sigmund Jähn und James Bond
Ein weiterer Tipp sind die Berner Alpen mit dem Schilthorn, an dem ab 2025 eine neue und die wohl steilste Seilbahn der Welt zu erleben sein soll. Sie führt zum Drehrestaurant Piz Gloria - bekannt aus dem James-Bond-Film «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» (1969) mit George Lazenby.
Und nicht nur in der Schweiz, auch in Sachsen, genauer gesagt im Vogtland, gibt es Neues: In Muldenhammer im Ortsteil Morgenröthe-Rautenkranz erblickte einst Sigmund Jähn, der erste Deutsche im All, das Licht unseres Planeten. Zu seinen Ehren wurde Ende der 70er eine Ausstellung eingerichtet, die sich nach 1990 zu einem gesamtdeutschen Raumfahrtmuseum entwickelte. «Wie einzigartig es in Deutschland ist, beweist auch die Tatsache, dass die Schau für fast 9 Mio. Euro eine neue Halle bekommt, die 2025 fertiggestellt sein soll.»
Bauhaus in Dessau
Zurück zur Bauhaus-Stadt Dessau. Der Trendguide schreibt: «Gegründet 1919 in Weimar, zog die legendäre Schule für Kunst, Gestaltung und Architektur 1925 nach Dessau, wo sie sich Ende 1926 im nagelneuen Bauhausgebäude von Walter Gropius einrichtete.»
Zum doppelten 100-Jahr-Jubiläum werde ausgiebig gefeiert, von September 2025 bis Dezember 2026. Eine Reihe von Ausstellungen bespiele herausragende Architektur. Als Insidertipp handelt «Marco Polo» die Übernachtungsmöglichkeit im schlichten 1920er-Ambiente des Atelierhauses direkt neben dem berühmten Bauhausgebäude.
Für den Trendguide 2025 hatten rund 200 «Marco Polo»-Autorinnen und -Autoren Vorschläge eingereicht. Die «Marco Polo»-Redaktion entwickelte eine Shortlist, eine Jury traf dann die finale Auswahl. In der Jury saßen die Zukunfts- und Trendforscherin Anja Kirig, der Reiseführer-Autor Jens Bey, der Lektor Jan Düker, die Sinus-Institut-Geschäftsführerin Silke Borgstedt, Professor Harald Zeiss (Hochschule Harz in Wernigerode mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit und internationaler Tourismus) sowie die MairDumont-Verlegerin Stephanie Mair-Huydts.
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