Iris Wolff bekommt Chamisso-Literaturpreis 2023
Die Schriftstellerin Iris Wolff («Die Unschärfe der Welt»/2020) bekommt den diesjährigen Dresdner Chamisso-Preis/Hellerau. Sie erkunde in ihren Romanen immer wieder auch die Welt ihrer Kindheit im Banat, «das Glück, die Wechselfälle und dunklen Schatten der Geschichte, Krieg, kommunistische Diktatur, Zusammenbruch des «Ostblocks» und Migration», begründete das Preissekretariat die Wahl in einer Mitteilung vom Freitag. Gemeinsam aber sei den Romanen «ein tastendes, abwägendes Erzählen, eine lockere Fügung, die die Komplexität der Geschichte nicht reduziert, sondern einlädt zu einer poetischen Suche nach der verlorenen Zeit».
Wolff lebt als freie Autorin in Freiburg im Breisgau. Geboren 1977 in Hermannstadt (Rumänien), emigrierte sie 1985 nach Deutschland. Sie studierte in Marburg (Hessen) Germanistik, Religionswissenschaft und Grafik & Malerei, arbeitete lange am Deutschen Literaturarchiv Marbach (Baden-Württemberg) und als Dozentin für Kunst- und Kulturvermittlung.
Der mit 5000 Euro dotierte Chamisso-Preis ist seit 2019 mit der Dresdner Gartenstadt Hellerau als «Laboratorium» der internationalen Moderne und einer Poetikdozentur verbunden. Die nach dem französischen Dichter Adelbert von Chamisso (1781-1838) benannte Auszeichnung wird von einem Bündnis aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft jährlich vergeben. Sie würdigt wichtige Beiträge zur Gegenwartsliteratur von Autoren, die nach persönlichem Sprach- und Kulturwechsel neue literarische Antworten auf den Wandel der globalisierten Welt geben. Die diesjährige Verleihung ist für den 27. Oktober geplant.
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