Das russische Gebiet Woronesch ist immer wieder Ziel von Angriffen, mit denen die Ukraine Treibstoff- und Munitionslager für den militärischen Nachschub zerstören will. (Archivbild), © Andrey Arxipov/Kommersant Publishing House/AP/dpa
Das russische Gebiet Woronesch ist immer wieder Ziel von Angriffen, mit denen die Ukraine Treibstoff- und Munitionslager für den militärischen Nachschub zerstören will. (Archivbild) Andrey Arxipov/Kommersant Publishing House/AP/dpa, dpa
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Explosionen im Gebiet Woronesch nach Kiewer Drohnenangriff

07.09.2024

Nach einem ukrainischen Drohnenangriff haben Behörden im russischen Gebiet Woronesch von Explosionen im Kreis Ostrogoschsk berichtet und in der Region den Ausnahmezustand ausgerufen. Gouverneur Alexander Gussew teilte bei Telegram mit, dass mehrere Ortschaften in dem Kreis evakuiert würden. Demnach kam es an einem Objekt mit explosiven Materialien nach einem Brand zu Detonationen.

Hunderte Menschen seien in Sicherheit gebracht worden, sagte Gussew. Er teilte auch mit, dass die Autobahn auf einer Strecke von 54 Kilometern gesperrt worden sei, aus Sicherheitsgründen. Gemeint ist die Autobahn von Woronesch Richtung der ostukrainischen Stadt Luhansk, die schon seit 2014 nicht mehr unter Kontrolle Kiews ist. An der Trasse standen Flächen in Brand, durch die anhaltenden Explosionen gebe es Probleme beim Löschen, teilte der Gouverneur mit.

Gussew sagte nicht, um welche Art von Objekt es sich handelte. Ukrainische Medien berichteten, dass das Munitionslager im Dorf Soldatskoje im Westen Russlands getroffen worden sei. Von dort seien die russischen Truppen in der Ukraine versorgt worden, berichteten Medien in Kiew unter Berufung auf den ukrainischen Militärgeheimdienst SBU.

Nach Darstellung Gussews gab es zunächst keine Verletzten. Das Ausmaß der Schäden war demnach nicht klar. Die meisten Bewohner würden bei Verwandten und Bekannten unterkommen, teilte er mit.

In dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beschießen sich die beiden Kriegsparteien immer wieder gegenseitig mit Drohnen, um etwa auch Treibstoff- und Munitionsdepots für den militärischen Nachschub zu zerstören. Auch die Region Woronesch war im Zuge der seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Invasion immer wieder Ziel von Gegenangriffen. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow lobte bei Facebook die Schlagkraft der Drohnen aus eigener Produktion.

Rada: Drohnenteile an ukrainischem Parlament

Die ukrainische Flugabwehr meldete am Morgen erneut den Abschuss zahlreicher russischer Drohnen. Insgesamt seien 58 von 67 russischen Drohnen abgeschossen worden, heiß es. Einzelne Drohnen seien auch auf das Gebiet der benachbarten Republik Belarus geraten, hieß es. Minsk hatte zuletzt wiederholt Luftraumverletzungen und den Abschuss von Flugobjekten gemeldet.

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew veröffentlichte das Parlament, die Oberste Rada, Fotos, auf denen nach den offiziellen Angaben Teile von abgeschossenen Drohnen zu sehen waren. Von unabhängiger Seite war das nicht überprüfbar. Schäden gab es den Angaben zufolge nicht.

© dpa-infocom, dpa:240907-930-225731/3