Sebastian Hoeneß ist der neue Trainer des VfB Stuttgart., © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa
Sebastian Hoeneß ist der neue Trainer des VfB Stuttgart. Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa, dpa
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Diese Baustellen erwarten Hoeneß beim VfB Stuttgart

04.04.2023

Drei Ziele hat sich Sebastian Hoeneß beim VfB Stuttgart vorerst gesetzt: Der neue Trainer will das DFB-Pokal-Viertelfinale beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg gewinnen, mit den Schwaben den drohenden erneuten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga vermeiden und im Sommer mit der sportlichen Führung des Clubs eine tiefgreifende Analyse vornehmen.

Der Nachfolger des glücklosen Bruno Labbadia legt heute los. Er hat viel vor - und dabei viele Probleme zu lösen.

Mangelnde Disziplin

Mitunter wirkt es, als hätten einige VfB-Profis trotz des Absturzes auf den letzten Tabellenplatz und zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsrang 16 den Ernst der Lage noch nicht vollständig verinnerlicht. Anders sind so manche Auftritte in den vergangenen Wochen wie auf Schalke (1:2) oder gegen Wolfsburg (0:1) kaum zu erklären. Dem Team fehlt es an Anführern und Antreibern. Mäßige Leistungen wurden und werden zu oft schöngeredet. «Er wird schnell die richtige Ansprache finden», sagt VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth über Hoeneß. Die wird es brauchen, um noch einmal Leidenschaft zu entfachen.

Mangelnde Torgefahr

Der wochenlange Ausfall von Mittelstürmer Serhou Guirassy wegen einer Adduktorenverletzung war ein riesiges Problem für den VfB - und letztlich auch für Labbadia. Ohne den wuchtigen 27-Jährigen taten sich die Schwaben extrem schwer, Torgefahr zu entwickeln. Den Aktionen anderer Offensivkräfte wie Silas, Tiago Tomás oder Chris Führich fehlt es zu oft an der nötigen Konsequenz und Durchschlagskraft. 29 Liga-Tore hat der VfB diese Saison erst erzielt, nur Bochum (28) und Schalke (21) kommen auf weniger. Immerhin: Bei der 0:3-Niederlage beim 1. FC Union Berlin am Samstag gab Guirassy sein Comeback.

Flut an Fehlern

Weil sie vorne so selten treffen, reicht hinten oft ein individueller Patzer, um die Stuttgarter um wichtige Punkte zu bringen. Mal sind die Verteidiger unaufmerksam, mal schwächeln die Torhüter - wie Florian Müller gegen RB Leipzig (1:2) oder sein Stellvertreter und Nachfolger als Nummer eins, Fabian Bredlow, gegen den FC Bayern München (1:2).

Mehr als drei Millionen Euro gibt es für das Erreichen des Pokal-Halbfinals. Gleich im ersten Spiel unter Hoeneß in Nürnberg geht es für den finanziell schwer gebeutelten VfB also um viel Geld - vier Tage später beim VfL Bochum dann um wichtige Zähler im Kampf um den Klassenverbleib. Viel Zeit für erste Handgriffe hat der neue Trainer nicht. Aber reichlich Arbeit.

© dpa-infocom, dpa:230404-99-201302/4