BW im Schnee: So könnt Ihr Unfälle vermeiden
2) Schneebruchgefahr in Waldgebieten
Besonders in Zeiten von Corona, in der man viel Zeit zu Hause verbringt, zieht es viele Menschen in die Natur und verleitet zu ausgiebigen Spaziergängen in den verschneiten Wäldern. Doch Baden-Württembergs Forstminister Peter Hauk warnt vor akuter Schneebruchgefahr. Große Mengen nassen Schnees auf den Kronen der Bäume, bilden ein Risiko für das Herabstürzen von Ästen und können sogar ganze Bäume zum umstürzen bringen. Er rät deshalb dazu, Waldgebiete zu vermeiden, bis der Schnee von den Ästen der Bäume abgetaut ist.
3) Dachlawinen
Gerade bei beginnendem Tauwetter gilt: Nicht ALLES Gute kommt von oben. Vor allem für Fußgänger und parkende Autos können Dachlawinen gefährlich werden. Bei Tauwetter ist also nicht nur beim Waldspaziergang Vorsicht geboten, sondern auch in Wohngebieten. Übrigens: Hausbesitzer sind in der Regel nicht dazu verpflichtet, ihr Dach zu räumen – und sollten dies auch auf keinen Fall tun, da sie sich selbst in Gefahr bringen würden. Auch Warnschilder sind nur unter ganz bestimmten Umständen keine Pflicht, jedoch ein hilfreicher Hinweis für Passanten. In einigen Gebieten Baden-Württembergs ist zudem je nach Winkel des Daches und Standort des Hauses ein Schneefanggitter vorgeschrieben.
4) Fliegende Eisplatten
Auch wenn Unfälle wegen von LKW- oder PKW-Dächern rutschenden Eisplatten verhältnismäßig selten sind, müssen Verkehrsteilnehmer besonders bei Tauwetter durchaus damit rechnen. Die wirksamste Maßnahme gegen die fliegenden Geschosse ist – wie so oft – ausreichend Abstand und erhöhte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Gerade wenn LKW von Stadt-Straßen auf Bundesstraßen oder Autobahnen fahren und beschleunigen, kann es zu herunter fliegenden Eisplatten kommen.
5) Glatteis
Schnee und Glatteis bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, macht Autofahren im Winter besonders gefährlich. Winterreifen sind bei Schnee, Schneematsch und Eis dabei gesetzlich vorgeschrieben, ebenso das komplette Befreien des Fahrzeugs von Schnee und Eis. Darüber hinaus rät der ADAC für das sichere Fahren dazu, im zweiten Gang anzufahren, grundsätzlich mit einem großen Gang zu fahren und ein plötzliches Gas geben oder wegnehmen zu vermeiden. Dadurch soll verhindert werden, dass das Auto ausbricht oder die Reifen durchdrehen. Grundsätzlich sollte die Geschwindigkeit an die Wetterbedingungen angepasst und ausreichend Abstand zum Vordermann gehalten werden. Wenn das Auto aber doch mal ins Schleudern kommt, hilft es, Auszukuppeln sowie Gegenzulenken und falls das Auto nicht reagiert, bleibt noch die Vollbremsung übrig.
6) Seen: Gefroren oder nicht gefroren?
Man kann es nicht oft genug sagen: Am besten geht man gar nicht erst aufs Eis - schon gar nicht, wenn die jeweilige zum See gehörende Behörde nicht Ihr Go gegeben hat. Die DLRG empfiehlt in ihren Eisregeln unter anderem:
Niemals alleine aufs oder ans Eis gehen
Die zuständige Behörde fragen, ob das Eis schon trägt und Prüfdatum kontrollieren
Auf aktuelle (!) Warnungen im Radio und in der regionalen Presse achten
Das Eis sofort verlassen, wenn es knistert und knackt.
Droht man einzubrechen, auf den Bauch legen und langsam genau denselben Weg zurück robben, den man gekommen ist.
7) Lawinengefahr – Wintersportler aufgepasst
Obwohl die Skipisten geschlossen sind, zieht es viele Wintersportler nach draußen. Abseits der Pisten oder auf den nicht hergerichteten Pisten gehen sie oft leichtfertig ihrer Leidenschaft nach und unterschätzen dabei die Lawinengefahr die beispielsweise im winterlichen Schwarzwald droht, wie die Lawine auf dem Feldberg am 3. Januarwochenende zeigt. Hier ging es zum Glück glimpflich aus: Der 35-Jährige Wintersportler konnte sich aus eigener Kraft befreien. Wen es trotzdem mit seinen Brettern in den Schnee zieht, der sollte einige Dinge beachten:
Hangneigung: unter 30 Grad --> Lawinengefahr geht zurück (Messung: Karte, App)
Schneemenge und Wind beachten/beobachten
Schneebruch
Über Wetter informieren, nicht alleine unterwegs sein, markierte Pisten nicht verlassen
Notausrüstung parat halten: Lawinenpiepser, Schaufel, Sonde, leichter Biwaksack, warmes Getränk, eventuell Lawinenrucksack