Beeinflusst der Vollmond unseren Schlaf?
  • Gesundheit
  • Wissen
  • Freizeit

Beeinflusst der Vollmond unseren Schlaf?

18.01.2022

Von einem Vollmond bis zum nächsten dauert es 29 Tage, 12 Stunden und 44 Minuten. Das ist genau die Zeit, die es braucht, bis der Mond der Sonne wieder die gleiche Seite zukehrt und wir von seinem faszinierenden Licht aufs Neue in den Bann gezogen werden. Dem Himmelskörper werden unterschiedliche Kräfte nachgesagt - er beeinflusse den Schlaf oder den Zyklus der Frau, manche Menschen bepflanzen nach dem Mondkalender sogar ihren Garten. Was dran ist an diesen Behauptungen, lest Ihr hier.

Gezeiten

So viel ist wissenschaftlich belegt: Als Motor der Gezeiten bewegt der Mond das Wasser der Weltmeere mit seiner Anziehung auf unseren Planeten. Wie ein Magnet zieht er das Wasser mit seinen Gravitationskräften von der Erde weg. Sowohl auf der mondzugewandten als auch auf der mondabgewandten Seite entsteht jeweils ein Flutberg, dazwischen liegen zwei Ebbtäler. Die Erde dreht sich bei ihrer täglichen Rotation unter den Flutbergen hindurch. Dadurch gibt es zweimal täglich Ebbe und zweimal täglich Flut.

Schlaf und Schlafwandeln

Der wohl bekannteste Mythos rund um den Mond ist, dass wir in Vollmondnächten schlechter schlafen. Die Begründung dabei ist, dass der Mond sich auf Wasser auswirkt - und da wir Menschen zu 70 Prozent aus Wasser bestehen, somit der Theorie nach auch auf uns. Dies kann allerdings als Mythos abgetan werden, rein statistisch wird das so nicht belegt. Der Mond steuert zwar die Gezeiten, aber die Gravitationskräfte sind so schwach, dass es nicht einmal für größere Seen reicht.

Der unruhige oder auch schlechtere Schlaf lässt sich vielleicht so erklären: Wer glaubt, er schläft in Vollmondnächten schlecht, wird es durch die vorher bereits feststehende Überzeugung wahrscheinlich auch tun.

Schlafwandler hingegen werden vom Licht angezogen. Scheint der Mond also hell durch das Fenster, besteht tatsächlich eine höhere Wahrscheinlichkeit zum Schlafwandeln. Schlafwandeln wurde daher früher auch als “Mondsucht” bezeichnet. Das gilt allerdings eher in ländlichen Gegenden, da in großen Städten auch nachts viele Lichtquellen vorhanden sind.

Weiblicher Zyklus und Geburten

Der Zyklus der Frau wird ebenfalls oft genannt, wenn es um das Thema Mond geht. Die Dauer des Menstruationszyklus sei an den Zyklus des Monds gekoppelt. Da die Zykluslänge von Frau zu Frau verschieden ist, würde das aber nur auf diejenigen zutreffen, deren Zyklus zwischen 29 und 30 Tagen dauert. Auch, dass bei Vollmond mehr Kinder zur Welt kommen, ist ein subjektives Empfinden. Statistiken belegen das nicht.

Ihr seht, viele Mythen ranken sich um den Vollmond. Eines ist klar: Wir wünschen Euch – ganz unabhängig von den Mondphasen – eine ruhige und erholsame Nacht!

Bilder: shutterstock