Urteil gegen Netflix: Jetzt Geld zurückholen? Das solltet Ihr wissen
19.05.2025
Streaming kostet, das ist nicht neu. Doch wenn Anbieter wie Netflix die Preise einseitig erhöhen, ohne Euch richtig zu fragen, hört der Spaß auf. Genau das hat jetzt ein Gericht entschieden und Netflix muss einem Kunden über 200 Euro zurückzahlen. Was bedeutet das für Euch? Wir klären auf.
Was ist passiert?
Ein Netflix-Nutzer hat geklagt und gewonnen. Das Landgericht Köln gab ihm Recht: Netflix hatte in der Vergangenheit die Abo-Kosten einfach per Pop-up-Fenster erhöht, ohne dass Kunden explizit zustimmen mussten. Ein einfacher Klick auf "Okay" reicht nicht aus, um rechtlich sauber neue Vertragsbedingungen zu akzeptieren. Heißt im Klartext: Die Preiserhöhungen waren unzulässig.
Betrifft das auch Euch?
Ja, vermutlich. Wenn Ihr in den letzten Jahren einem neuen Preis per Klick auf ein Pop-up zugestimmt habt, ohne aktiv eine neue Vertragsbestätigung abgegeben zu haben, seid Ihr betroffen. Das betrifft also viele Millionen Kundinnen und Kunden in Deutschland.
Wie kommt Ihr an Euer Geld?
Aktuell gilt: Ihr müsst selbst aktiv werden. Das bedeutet: Klage einreichen und die zu viel gezahlten Beträge zurückfordern. Die gute Nachricht: Die Chancen stehen richtig gut. Denn der Bundesgerichtshof hat bereits erklärt, dass in diesem Fall keine offenen Rechtsfragen mehr bestehen. Das macht Eure Erfolgsaussichten sehr hoch.
Tipp: Eine Anwaltskanzlei, die in dem konkreten Fall erfolgreich war, bietet ein kostenloses Musterschreiben zum Download an. Damit könnt Ihr Netflix direkt anschreiben und eine Rückzahlung einfordern. Googelt einfach nach „Netflix Rückzahlung Musterschreiben 2025“. Auch die Stiftung Warentest verlinkt auf Ihrer Homepage einen kostenlosen Musterbrief oder fragt bei der Verbraucherzentrale nach Unterstützung.
Achtung Verjährung
Wer sich sein Geld zurückholen will, sollte nicht zu lange warten. Die Verjährungsfrist liegt bei drei Jahren. Also besser jetzt handeln als später ärgern. Es geht immerhin um Abo-Kosten, die sich im Laufe der Jahre ordentlich summieren können.
Kommt jetzt die Sammelklage?
Noch ist keine offizielle Sammelklage am Start, aber das wäre laut Juristen denkbar. Sollte eine Verbraucherzentrale wie in ähnlichen Fällen bei Amazon eine solche Klage starten, könntet Ihr Euch einfach anschließen, ohne selbst vor Gericht ziehen zu müssen.
Was bedeutet das für andere Streamingdienste?
Das Urteil hat Signalwirkung. Auch Amazon Prime musste bereits Rückzahlungen leisten. Die Botschaft ist klar: Wer Abo-Kosten erhöhen will, muss seine Kundinnen und Kunden ordentlich informieren und ihre Zustimmung aktiv einholen, sonst wird’s teuer.
Jetzt nicht zögern
Wenn Ihr Netflix-Kundinnen oder -Kunden seid und Preissteigerungen per Klick auf ein Pop-up-Fenster akzeptiert habt, stehen Eure Chancen auf Rückzahlung ziemlich gut. Schaut Euch Eure Kontoauszüge an, prüft alte E-Mails. Und wenn Ihr betroffen seid: holt Euch zurück, was Euch zusteht.