Warum ist das so? Alltagsfragen und was wirklich dahinter steckt
30.05.2025
Es sind oft die kleinen Fragen, die uns im Alltag beschäftigen. Manche wirken auf den ersten Blick banal, andere tiefgründig. Doch alle haben eines gemeinsam: Sie lassen sich wissenschaftlich erklären. In dieser Folge liefern wir Euch neun weitere, fundierte Antworten auf typische Alltagsfragen, verständlich, präzise und ohne unnötigen Schnickschnack
Warum können Vögel auf Stromleitungen sitzen, ohne einen Stromschlag zu bekommen?
Vögel sitzen oft auf Hochspannungsleitungen und es passiert ihnen nichts. Das liegt daran, dass sie mit beiden Füßen den gleichen Leiter berühren. Der Strom sucht sich immer den Weg mit dem geringsten Widerstand, aber nur dann, wenn ein Potenzialunterschied besteht. Da der Vogel nicht gleichzeitig eine andere Leitung oder den Boden berührt, fließt kein Strom durch seinen Körper. Erst wenn eine Verbindung zwischen zwei unterschiedlich geladenen Punkten besteht, entsteht ein gefährlicher Stromfluss.
Warum ist das Meer salzig?
Das Meer enthält gelöste Salze, vor allem Natriumchlorid, also Kochsalz. Der Grund: Regenwasser löst beim Durchfließen von Böden und Gesteinen Mineralien heraus. Diese werden über Bäche und Flüsse ins Meer gespült. Dort sammelt sich das Salz über Millionen von Jahren an. Da das Wasser verdunstet, das Salz aber im Meer zurückbleibt, steigt die Konzentration stetig an. Im Durchschnitt enthält Meerwasser etwa 35 Gramm Salz pro Liter.
Warum ist der Weltraum still?
Im Weltall gibt es nahezu keine Teilchen, die Schallwellen weiterleiten könnten. Anders als auf der Erde fehlt dort ein Medium wie Luft oder Wasser. Schall entsteht durch Druckwellen, die sich durch Teilchen fortpflanzen. Da im Vakuum des Alls praktisch keine Moleküle vorhanden sind, kann auch kein Schall übertragen werden. Deshalb ist der Weltraum absolut lautlos, selbst wenn Supernovae explodieren oder Asteroiden kollidieren.
Warum ist der Freitag der 13. ein Unglückstag?
Die Angst vor Freitag, dem 13., ist kulturell gewachsen. Die Zahl 13 galt in vielen Kulturen schon lange als Unglückszahl, weil sie direkt nach der als "vollständig" geltenden 12 kommt. Der Freitag wiederum war in früheren Zeiten als Hinrichtungstag berüchtigt. Die Kombination beider Elemente sorgt für das ungute Gefühl. Besonders populär wurde der Aberglaube im 20. Jahrhundert durch Bücher und Filme. Statistisch gibt es übrigens keine Hinweise darauf, dass an diesem Datum mehr Unfälle passieren als an anderen Tagen.
Warum schreiben wir von links nach rechts?
Die Schreibrichtung hat historische Gründe. In Europa setzte sich das Schreiben von links nach rechts durch, weil die meisten Menschen Rechtshänder sind. Beim Schreiben mit der rechten Hand lässt sich die Schrift von links nach rechts sauberer und flüssiger auftragen, besonders mit Tinte oder Federkiel. In anderen Kulturen, wie etwa im Arabischen oder Hebräischen, schreibt man von rechts nach links. Auch das hängt mit der Entwicklung von Schriftsystemen und Schreibwerkzeugen zusammen.
Warum bekommen wir Muskelkater?
Muskelkater entsteht durch kleinste Risse in den Muskelfasern, die bei intensiver oder ungewohnter Belastung entstehen. Vor allem exzentrische Bewegungen, bei denen der Muskel gegen Widerstand gedehnt wird, führen zu diesen Mikroverletzungen. Der Körper reagiert mit einer leichten Entzündung, die Schmerzen verursacht. Muskelkater ist kein Zeichen für schlechte Fitness, sondern ein Signal, dass der Muskel sich an neue Reize anpasst. Nach ein paar Tagen heilt er von selbst ab.
Warum sind Bienen wichtig für die Umwelt?
Bienen bestäuben Blütenpflanzen und sichern damit nicht nur die Vielfalt der Natur, sondern auch unsere Ernährung. Rund 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen in Europa sind auf Insektenbestäubung angewiesen. Ohne Bienen gäbe es weniger Obst, Gemüse und Samen. Gleichzeitig fördern sie das ökologische Gleichgewicht, indem sie Lebensräume erhalten. Bienen sind also nicht nur Honiglieferanten, sondern ein zentraler Baustein im Kreislauf der Natur.
Warum ist der Himmel bei Sonnenuntergang rot?
Das Sonnenlicht besteht aus vielen Farben mit unterschiedlichen Wellenlängen. Tagsüber erscheint der Himmel blau, weil die kurzen blauen Lichtwellen an den Luftmolekülen stärker gestreut werden. Abends, wenn die Sonne tief steht, muss ihr Licht einen längeren Weg durch die Atmosphäre zurücklegen. Dabei werden die blauen Anteile mehr gestreut und verschwinden aus unserem Blickfeld. Übrig bleiben die langwelligen Farben wie Rot und Orange – deshalb färbt sich der Himmel beim Sonnenuntergang.
Wer genau hinschaut, entdeckt in vielen Alltagsfragen erstaunliche Antworten. Und vielleicht werdet Ihr ja beim nächsten Spaziergang oder Kaffeepausen-Gespräch zum Experten für Alltagswissen. Schaut Euch direkt auch unsere anderen Alltagsfragen an. Und wenn Ihr selbst Fragen habt, die Ihr mit uns teilen wollt, schreibt sie uns: per Mail an redaktion@antenne1.de oder direkt in unserer WhatsApp Community.