Vögel im Sommer füttern Was Ihr wissen solltet und wie Ihr richtig helft
25.06.2025
Die Sommermonate sind warm, das Nahrungsangebot scheint groß. Doch brauchen Vögel in dieser Zeit überhaupt zusätzliches Futter? Die Antwort ist nicht eindeutig. Fakt ist: Wer Vögel im Sommer füttern möchte, kann ihnen durchaus etwas Gutes tun. Allerdings nur dann, wenn einige wichtige Dinge beachtet werden.
Füttern erlaubt aber bitte angepasst an die Saison
Während im Winter klassische Meisenknödel beliebt sind, gelten im Sommer andere Regeln. Vor allem Jungvögel sind auf spezielle Nahrung angewiesen. Sie können fettreiches Futter oft nicht richtig verdauen. Stattdessen eignen sich kleine Samen, Haferflocken, getrocknete Insekten oder spezielle Sommermischungen ohne Erdnüsse und Sonnenblumenkerne.
Futterspender mit Schutzdach oder Futtersilos sind besser als offene Häuschen. Sie verhindern, dass das Futter durch Vogelkot verschmutzt wird. Außerdem bleibt es bei Sommerregen trocken und hygienisch. Wichtig ist, dass Futterstellen regelmäßig gereinigt und altes Futter entfernt wird.
Der richtige Platz macht den Unterschied
Die Futterstelle sollte an einem ruhigen und geschützten Ort aufgestellt werden. Ideal ist ein Platz, an dem sich Katzen nicht anschleichen können. Hängende Spender in der Nähe von Bäumen oder Sträuchern bieten den Vögeln zusätzliche Sicherheit.
Mehr helfen mit naturnahen Gärten
Langfristig ist ein naturnaher Garten für Vögel noch hilfreicher als jede Futterstelle. Wer heimische Pflanzen wachsen lässt, auf Wildblumen setzt und Laubhaufen oder alte Äste liegen lässt, schafft Lebensräume für Insekten. Und diese wiederum sind besonders in der Brutzeit die wichtigste Nahrungsquelle für viele Vogelarten.
Schon kleine Veränderungen helfen. Wer auf Insektizide verzichtet und den Rasen nicht ständig mäht, schafft ein besseres Umfeld. Auch auf Balkonen kann man etwas tun, zum Beispiel mit Wildblumen in Kübeln.
Auch Wasser wird im Sommer knapp
Nicht nur Futter, auch Wasser wird im Sommer zum Thema. Eine flache Schale mit frischem Wasser reicht aus, damit Vögel trinken oder baden können. Wichtig ist, das Wasser täglich zu wechseln und die Schale mit heißem Wasser zu reinigen, um Krankheitserreger zu vermeiden.
Beobachten macht Lust auf Naturschutz
Eine Futterstelle kann der Einstieg sein. Wer regelmäßig Vögel beobachtet, interessiert sich oft auch für Nistkästen, Pflanzenvielfalt oder Vogelzählaktionen. Kinder lernen dabei spielerisch, wie wichtig unsere Natur ist. Ein neugieriger Blick aus dem Fenster reicht oft schon aus, um Begeisterung zu wecken.
Sommerfütterung bleibt umstritten
Einige Fachleute halten das Füttern im Sommer für sinnvoll, andere sind skeptisch. Kritisiert wird zum Beispiel, dass einige Arten durch dauerhaftes Zufüttern träge oder zu schwer werden könnten. Dennoch zeigt sich: Wer sich informiert und bewusst füttert, kann durchaus positiv wirken.
Der Klimawandel verändert auch die Vogelwelt
Steigende Temperaturen bringen viele Veränderungen mit sich. Manche Arten wie der Bienenfresser breiten sich aus, andere wie der Kuckuck geraten unter Druck. Wenn Zugvögel zu spät aus dem Süden zurückkehren, finden sie oft keine Nistplätze oder passende Bedingungen mehr vor.
Umso wichtiger ist es, die Lebensräume für Vögel zu erhalten und besser miteinander zu verbinden. Hecken, Blühstreifen, Wiesen und Feldränder bieten Rückzugsorte und fördern die Artenvielfalt. So können Tiere besser auf Veränderungen reagieren und sich neue Gebiete erschließen.
Vögel im Sommer zu füttern kann sinnvoll sein, wenn es richtig gemacht wird. Noch wichtiger ist es, den Tieren langfristig natürliche Lebensräume zu bieten. Wer im eigenen Garten oder auf dem Balkon Vielfalt zulässt, unterstützt nicht nur Vögel, sondern auch viele andere Arten. Und erlebt selbst, wie lebendig Natur sein kann.