Sollen Kinder mit Behinderung ebenfalls an Regelschulen unterrichtet werden? Dazu haben Lehrkräfte im Südwesten eine recht klare Meinung. (Symbolbild), © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Sollen Kinder mit Behinderung ebenfalls an Regelschulen unterrichtet werden? Dazu haben Lehrkräfte im Südwesten eine recht klare Meinung. (Symbolbild) Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa, dpa
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Umfrage: Lehrkräfte sehen Probleme bei Inklusion an Schulen

02.06.2025

Lehrerinnen und Lehrer im Südwesten sehen einer Umfrage zufolge große Probleme beim gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung an Schulen. Wie aus einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) hervorgeht, halten nur 23 Prozent der Befragten den gemeinsamen Unterricht derzeit für praktisch sinnvoll. Knapp drei Viertel der Befragten fänden es dagegen aktuell sinnvoller, Kinder mit Behinderungen an Förderschulen zu unterrichten.

Grundsätzlich befürworten die Lehrkräfte allerdings die Inklusion von Kindern mit Behinderung an Regelschulen. 57 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, 39 Prozent dagegen.

Barrierefreiheit fehlt häufig

Die Lehrergewerkschaft VBE erklärt sich die Ergebnisse der Umfrage mit schlechten Rahmenbedingungen. «Inklusives Unterrichten wird durch Personalmangel, unzureichende Ausstattung und steigende Klassengrößen erheblich erschwert», sagte VBE-Landeschef Gerhard Brand in Stuttgart. Viele Schulen seien nach wie vor nicht barrierefrei, Lehrkräfte fühlten sich nicht ausreichend ausgebildet zudem fehle unterstützendes Fachpersonal wie etwa Sozialpädagogen, Erzieher oder Psychologen.

Für die repräsentative Erhebung befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 10. März bis 11. April bundesweit 2.737 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen, darunter 500 in Baden-Württemberg. Die Ergebnisse haben laut Forsa eine Fehlertoleranz von drei Prozentpunkten.

© dpa-infocom, dpa:250602-930-619023/1