Christian Günter will seinen Stammplatz behaupten., © Philipp von Ditfurth/dpa
Christian Günter will seinen Stammplatz behaupten. Philipp von Ditfurth/dpa, dpa
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Kapitän und Platzhirsch?: Günter meldet sich beim SC zurück

06.07.2025

Christian Günter ist nicht nur der Kapitän des SC Freiburg, er war auch lange Zeit unumstrittener Teil der Startelf beim Fußball-Bundesligisten aus dem Breisgau. Zum Ende der Vorsaison war das nicht mehr immer der Fall, für den Konkurrenzkampf auf der linken Abwehrseite sieht sich der 32-jährige Schwarzwälder aber gerüstet.

«Ich habe Gas gegeben im Urlaub, bin fit und werde mich maximal anbieten», sagte Günter beim Trainingsauftakt des SC. Angesichts der Breite und Qualität im Kader werde es auf allen Positionen «hoffentlich ein Hauen und Stechen geben».

Wenn das jeder annehme, «und trotzdem das Team über alles stelle», könne der Sport-Club erfolgreich sein, erklärte Günter. In der Vorsaison musste er teilweise dem jungen Franzosen Jordy Makengo den Vortritt lassen, jetzt kommt Philipp Treu als weiterer Herausforderer dazu. Dieser kam vom FC St. Pauli zu seinem Ausbildungsverein zurück und kann sowohl auf der rechten als auch auf der linken Außenbahn spielen.

Auf eine Kampfansage verzichtet Günter jedoch. «Ich werde es angehen wie jedes andere Jahr davor auch, werde mich anbieten und maximal Druck machen», sagte er. «Die Trainer kennen mich jetzt schon eine Weile und wissen um meine Stärken.»

Routiniers müssen sich strecken

Günter will «mit Leistung überzeugen» und hofft, dass das alle in der Mannschaft so sehen. Denn die Konkurrenzsituation im Kader ist «knackig», wie Sportvorstand Jochen Saier zugab. Alle Positionen seien doppelt gut besetzt, «mit engen Entscheidungen für den Trainer». Aber das sei angesichts der vielen Spiele nötig und auch «für die Trainingsintensität».

Gerade für langjährige und bereits über 30-jährige Stammspieler wie Günter oder auch Nicolas Höfler, Lukas Kübler, Lucas Höler und auch Michael Gregoritsch kann es deshalb schwieriger werden, regelmäßig von Beginn an auf dem Platz zu stehen. «Wir haben aktuell einen großen Kader, aber es wird noch Bewegung drin sein», kündigte Saier an.

Noch gehört Offensivspieler Ritsu Doan dazu, aber der 27-jährige Japaner könnte den Verein noch verlassen. «Es ist kein Geheimnis, dass wir die Tür ein bisschen aufgemacht haben, wenn das Gesamtpaket stimmt», sagte Saier.

«Ich drücke von der anderen Seite der Tür», scherzte Trainer Julian Schuster, als er mit dieser Aussage konfrontiert wurde. «Aber das ist nur der Wunschgedanke.» Es gebe aus Vereinssicht viele Dinge zu beachten. Der 40-jährige Chefcoach spielte damit auf Transfererlöse an, auf die der Sport-Club angewiesen ist. Dennoch gebe es «nicht mehr so arg viele Argumente, Freiburg zu verlassen», betonte Schuster.

Bei Gregoritsch könnte das aber der Fall sein. Der österreichische Nationalspieler war zuletzt «mit der Gesamtsituation nicht hundertprozentig zufrieden», wie Saier sagte. Sollte der 31-Jährige wechseln, soll ein zentraler Stürmer geholt werden, der aber auch unabhängig davon auf der Wunschliste des Vereins stehen dürfte.

Mindestens acht Spiele mehr

Durch die mindestens acht zusätzlichen Spiele in der Europa League gibt es ohnehin genügend Einsatzchancen und die Möglichkeit für das Trainerteam, bei den Aufstellungen zu rotieren. Das zur vergangenen Saison eingeführte neue Format der internationalen Ligen findet Christian Günter «ganz cool, weil du gegen acht Mannschaften spielst und vier total schöne Auswärtsreisen dabei hast».

Die Auslosung werde zeigen, «was für Brecher vielleicht dabei sind» als Gegner. «Aber wir werden das mit Freude angehen und haben schon das Ziel, über die Gruppenphase hinauszugehen». In der Bundesliga gelte es hingegen «schnellstmöglich, sich die Liga wieder zu verdienen», so der SC-Kapitän.

Könnte Freiburg verlassen: Ritsu Doan, © Harry Langer/dpa

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