Die Beschäftigung in der Metall- und Elektroindustrie ist rückläufig. (Archivbild), © Bernd Weißbrod/dpa
Die Beschäftigung in der Metall- und Elektroindustrie ist rückläufig. (Archivbild) Bernd Weißbrod/dpa, dpa
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Stellenabbau in der Metall- und Elektroindustrie geht weiter

11.06.2025

Die andauernde Wirtschaftskrise hat in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie bis Ende April knapp 14.000 Arbeitsplätze gekostet. Seit dem Höchststand 2019 seien sogar 50.000 Jobs verloren gegangen, sagte Oliver Barta, der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Südwestmetall in Stuttgart.

Sorge bereite, dass die Personalpläne weiterhin deutlich ins Minus zeigten, auch wenn sie sich leicht verbessert hätten. In der Schlüsselbranche sind nach Verbandsangaben aktuell 957.300 Männer und Frauen beschäftigt.

Nach einer kurzen Belebung im März schrumpfte die Produktion im April trotz verbesserter Auftragslage erneut deutlich. «Von einer Trendumkehr oder gar einem stabilen Aufschwung sind wir offenkundig noch weit entfernt», wurde Barta in einer Mitteilung zitiert. Schlechte Standortfaktoren und die Herausforderungen durch die Transformation belasteten weiterhin das Geschäft, die enormen geopolitischen Risiken sorgten für maximale Unsicherheit.

Im März hatten Vorzieheffekte aufgrund der angekündigten US-Zölle sowie mehr Arbeitstage aufgrund der späten Osterferien für ein Zwischenhoch gesorgt. Im April drückten jedoch die gegenteiligen Effekte die Produktion im Land mit 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ins Minus, wie Südwestmetall weiter mitteilte. Vom zweiten Monatsplus in Folge bei den Auftragseingängen (+8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) konnten die Firmen dabei bisher nicht profitieren.

Zahl der Beschäftigten 2024 in der Industrie gesunken

Die Krise in der Industrie hat längst eine Debatte über den Standort Deutschland entfacht - Kritiker sprechen von einer Deindustrialisierung. Im Südwesten steht die Industrie derzeit vor erheblichen Herausforderungen. Die Autobranche kämpft unter anderem mit der schwachen Konjunktur und der niedrigeren Nachfrage, vor allem nach Elektroautos. Im Maschinenbau fehlen bereits seit Längerem Aufträge, weil sich die Kunden mit Bestellungen zurückhalten.

Die Zahl der Beschäftigten in der gesamten baden-württembergischen Industrie sank früheren Angaben des Statistischen Landesamt zufolge 2024 erstmals nach zwei Wachstumsjahren um 0,8 Prozent auf rund 1,3 Millionen. Besonders von Stellenabbauprogrammen betroffen waren der Maschinenbau (minus 4.800 Beschäftigte), die Autoindustrie (minus 3.200 Beschäftigte) sowie die Metallerzeugung (minus 3.900 Beschäftigte).

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