Sicher unterwegs in der dunklen Jahreszeit – Tipps und Regeln für Autofahrer, © shutterstock_Zag Advertising
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Sicher unterwegs in der dunklen Jahreszeit – Tipps und Regeln für Autofahrer

07.11.2024

Der Herbst und Winter stellen Autofahrer jedes Jahr vor besondere Herausforderungen. Dunkelheit, Nebel und nasse Straßenverhältnisse führen zu einer stark eingeschränkten Sicht und können das Unfallrisiko deutlich erhöhen. Doch mit dem richtigen Einsatz von Licht, angepasstem Fahrverhalten und der Einhaltung grundlegender Regeln könnt Ihr sicher durch die dunkle Jahreszeit kommen. In diesem Artikel erfahrt Ihr, worauf Ihr in den kommenden Monaten besonders achten solltet und wie Ihr Euer Fahrzeug optimal vorbereitet.

Der richtige Einsatz der Beleuchtung – Sicht und Sicherheit

In der dunklen Jahreszeit kommt es besonders auf die richtige Beleuchtung an. Die verschiedenen Lichtmodi am Fahrzeug haben unterschiedliche Funktionen und Einsatzgebiete, die genau beachtet werden sollten. Eine Übersicht:

· Abblendlicht: Es ist das Standardlicht für Dämmerung und schlechte Sichtverhältnisse, das dafür sorgt, dass Ihr selbst gut seht und von anderen Verkehrsteilnehmern rechtzeitig wahrgenommen werdet. Besonders bei trübem Wetter oder Nebel sollte das Abblendlicht auch tagsüber eingeschaltet werden. Es ist wichtig, bei Sichtbehinderungen auf das Abblendlicht zu setzen, statt sich auf das Tagfahrlicht zu verlassen, das oft nicht ausreichend sichtbar ist.

· Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchte: Wenn die Sichtweite stark eingeschränkt ist – unter 50 Metern – kann die Nebelschlussleuchte eingesetzt werden, um nachfolgende Fahrzeuge auf Euer Fahrzeug aufmerksam zu machen. Die Nebelscheinwerfer sind bei Nebel, starkem Regen oder Schneefall hilfreich, da sie die Straße direkt vor dem Auto flach beleuchten, ohne das Licht zu stark zu streuen. Achtet darauf, die Nebelschlussleuchte nur bei starker Sichtbehinderung einzusetzen, da sie andere Fahrer sonst blenden könnte und ein Bußgeld droht.

· Fernlicht: Das Fernlicht ist bei klaren Sichtverhältnissen auf dunklen Straßen nützlich, sollte jedoch bei Nebel oder starkem Regen vermieden werden. Da das Fernlicht in solchen Situationen stark reflektiert wird, verringert es die Sicht und blendet entgegenkommende Fahrzeuge. Setzt stattdessen auf die Nebelscheinwerfer, die für bessere Sicht direkt vor dem Fahrzeug sorgen.

Geschwindigkeit anpassen: Sichtweite = Geschwindigkeit

Eine einfache Regel hilft dabei, die Geschwindigkeit an die Sichtverhältnisse anzupassen: „Sichtweite = Geschwindigkeit.“ Das bedeutet, wenn die Sichtweite durch Nebel oder Regen auf 50 Meter begrenzt ist, solltet Ihr nicht schneller als 50 km/h fahren. Bei Nebel unter 50 Metern Sichtweite ist es ratsam, noch langsamer zu fahren, um das Unfallrisiko zu verringern und rechtzeitig auf Hindernisse reagieren zu können. Diese Faustregel hilft dabei, auf allen Straßen sicher unterwegs zu sein.

Die Lichtautomatik – keine verlässliche Hilfe bei Nebel und Dunkelheit

Viele moderne Fahrzeuge sind mit einer Lichtautomatik ausgestattet, die automatisch das Abblendlicht einschaltet, sobald es dunkel wird. Doch Vorsicht: Diese Automatik reagiert lediglich auf Helligkeitsunterschiede und ist bei Nebel oder schlechten Wetterverhältnissen nicht immer zuverlässig. Bei solchen Bedingungen solltet Ihr das Licht manuell einschalten, um sicherzustellen, dass Ihr gut sichtbar seid und selbst ausreichend sehen könnt.

Reifen, Scheiben und Beleuchtung – so bereitet Ihr Euer Auto vor

Neben der korrekten Verwendung der Beleuchtung spielt die technische Ausstattung des Fahrzeugs eine entscheidende Rolle. Im Herbst und Winter solltet Ihr besonders auf folgende Punkte achten:

1. Winterreifen: Der Gesetzgeber schreibt in Deutschland eine „situative Winterreifenpflicht“ vor, was bedeutet, dass bei winterlichen Bedingungen wie Schneematsch, Glatteis oder Reifglätte Winterreifen aufgezogen werden müssen. Diese bieten durch ihre spezielle Gummimischung und das tiefe Profil besseren Grip und kürzere Bremswege.

2. Scheibenwischer und Frostschutz: Gerade bei Regen und Schnee sind saubere und funktionierende Scheibenwischer wichtig. Kontrolliert regelmäßig den Zustand der Wischerblätter und füllt ausreichend Frostschutz in die Scheibenwischanlage. Schmutz und Streusalzreste können die Sicht erheblich beeinträchtigen und müssen regelmäßig abgewaschen werden.

3. Scheinwerfer und Rückleuchten reinigen: Schmutzige Scheinwerfer und Rückleuchten mindern die Leuchtkraft und damit Eure Sicht und Sichtbarkeit für andere. Eine regelmäßige Reinigung, besonders bei häufigem Regenwetter, hilft, gut gesehen zu werden.

Sicher fahren bei Nebel, Regen und Schnee

In der dunklen Jahreszeit kann sich das Wetter rasch ändern und erfordert ein angepasstes Fahrverhalten. Hier einige Tipps, wie Ihr bei schlechten Sichtverhältnissen sicher unterwegs seid:

· Mehr Abstand halten: Bei nasser oder schneebedeckter Fahrbahn verlängert sich der Bremsweg erheblich. Haltet daher einen größeren Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug, um genügend Zeit zum Bremsen zu haben. Eine Faustregel: Der Abstand sollte etwa doppelt so lang sein wie bei trockener Fahrbahn.

· Lenk- und Bremsmanöver sanft durchführen: Plötzliche Lenkbewegungen oder starkes Bremsen können auf nasser oder glatter Fahrbahn schnell zu einem Kontrollverlust führen. Fahrt daher vorausschauend und versucht, plötzliche Manöver zu vermeiden.

· Im Zweifelsfall: Geschwindigkeit reduzieren: Es mag selbstverständlich klingen, aber eine reduzierte Geschwindigkeit ist der wichtigste Sicherheitsfaktor bei schlechten Sicht- und Straßenverhältnissen. Passt das Tempo stets den Bedingungen an und seid bereit, im Zweifelsfall noch langsamer zu fahren.

Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für Herbst und Winter

Gerade im Herbst und Winter kann es vorkommen, dass Ihr aufgrund von Wetterbedingungen, wie starken Schneefällen oder vereisten Straßen, langsamer vorankommt oder im Stau steht. Hier ein paar Tipps, wie Ihr Euch auf solche Situationen vorbereiten könnt:

· Warme Kleidung und Decken: Staus oder längere Wartezeiten im kalten Fahrzeug können unangenehm sein. Eine Decke und warme Kleidung im Auto helfen, falls Ihr längere Zeit im Fahrzeug verbringen müsst.

· Eiskratzer und Besen: Ein Eiskratzer und ein kleiner Besen gehören zur Grundausstattung im Winter. So könnt Ihr das Fahrzeug bei Schnee und Eis schnell von allen Seiten freimachen und habt eine klare Sicht.

· Batteriezustand prüfen: Kälte setzt der Autobatterie besonders zu. Lasst vor dem Winterstart die Batterie prüfen, um sicherzugehen, dass sie ausreichend Kapazität hat und Euch nicht im Stich lässt.

Vermeidung von Unfällen durch Rücksicht und Aufmerksamkeit

Eure Sicherheit und die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer hängt nicht nur von technischen Vorbereitungen, sondern auch von Eurem Verhalten ab. Achtet besonders darauf, rücksichtsvoll und aufmerksam zu fahren. In der dunklen Jahreszeit sind Fußgänger und Radfahrer oft schlechter sichtbar – insbesondere, wenn sie dunkle Kleidung tragen. Rechnet immer mit unerwarteten Situationen und bleibt besonders an Zebrastreifen und Kreuzungen aufmerksam.

Fazit: Gut vorbereitet und sicher durch die dunkle Jahreszeit

Die richtige Beleuchtung, die Anpassung der Geschwindigkeit und eine vorausschauende Fahrweise sind entscheidend, um sicher durch die dunkle Jahreszeit zu kommen. Prüft regelmäßig den Zustand Eures Fahrzeugs und vergewissert Euch, dass alle Beleuchtungseinrichtungen funktionieren. Mit diesen Tipps und einer angepassten Fahrweise seid Ihr auf die Herausforderungen der Herbst- und Wintermonate bestens vorbereitet und könnt sicherstellen, dass Ihr und andere Verkehrsteilnehmer sicher unterwegs seid.