An einem Bahnübergang in Nagold ist ein Zug mit einem mit Rindern beladenen Pkw-Anhänger kollidiert. Die Tiere verendeten noch an der Unfallstelle., © Jason Tschepljakow/dpa
An einem Bahnübergang in Nagold ist ein Zug mit einem mit Rindern beladenen Pkw-Anhänger kollidiert. Die Tiere verendeten noch an der Unfallstelle. Jason Tschepljakow/dpa, dpa
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Schnee und Glätte sorgen für viele Unfälle im Südwesten

22.11.2024

Starke Schneefälle haben im Süden Baden-Württembergs Chaos im Verkehr und viele Unfälle verursacht. Innerhalb weniger Stunden zählte die Polizei Hunderte wetterbedingte Unfälle vom Schwarzwald bis zum Bodensee. Autos und Lastwagen kamen streckenweise auf schneeglatten Straßen kaum voran. Die Polizei registrierte vor allem Blechschäden.

Ein Auto blieb in Langenargen im Bodenseekreis an einem Bahnübergang hängen und wurde von einem Zug mitgeschleift. Die Fahrerin stieg laut Polizei aus dem Auto aus und ließ es dort stehen. Es wurde kurz darauf ungefähr 500 Meter mitgeschleift. Die Polizei schätzt den Schaden auf ungefähr 100.000 Euro.

In einem Ortsteil von Nagold im Kreis Calw rutschte ein Viehtransporter ins Gleisbett und wurde ebenfalls von einem Zug erfasst, zwei Rinder starben. Menschen wurden bei dem Unfall nicht verletzt.

Verkehrschaos auf Autobahnen

Der Schnee sorgte auch für erhebliche Behinderungen auf den Autobahnen im Süden des Landes. Auf der Autobahn 81 kam der Verkehr wegen der Schneefälle streckenweise fast zum Erliegen, wie ein Polizeisprecher in Konstanz am Bodensee berichtete.

Auch auf der Autobahn 98 bei Lörrach herrschte wegen starken Schneefalls Verkehrschaos. Betroffen war die A98, zum einen zwischen Lörrach-Mitte und Lörrach-Ost, zum anderen die Gegenrichtung zwischen Dreieck-Hochrhein und Lörrach-Ost, wie die Polizei mitteilte.

Schon in den frühen Abendstunden blieben dort Fahrzeuge stecken. Weil unter anderem Lastwagen quer gestanden hätten, seien immer mehr Fahrzeuge stecken geblieben. Die Räumdienste kamen nicht mehr durch und blieben selbst liegen. Die Feuerwehr habe teilweise Fahrzeuge der Autobahnmeisterei befreien müssen.

Laut Polizei verließen einige Menschen ihre Fahrzeuge, andere blieben dort und mussten in der Nacht versorgt werden. Zwar hörte es in der Nacht zunächst auf zu schneien, die Fahrbahn war allerdings immer noch schneebedeckt.

Räumfahrzeuge arbeiten auf Hochtouren

Die Polizei in Freiburg registrierte mehr als 70 Unfälle in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach und Waldshut-Tiengen. Es gehe vor allem um Blechschäden, sagte ein Sprecher. Die Räumfahrzeuge arbeiteten auf Hochtouren. Pünktlich zum Feierabendverkehr hätten die Schneefälle für Behinderungen gesorgt.

Bei Unfällen im Schwarzwald-Baar-Kreis und in den Landkreisen Tuttlingen und Rottweil habe es mehrere Leichtverletzte gegeben, so der Sprecher weiter. In der Region wurden bis 20 Uhr mehr als 130 Unfälle gezählt. Der viele Schnee habe auch hier vor allem zu Blechschäden geführt. Angaben zur Höhe der Sachschäden gab es zunächst nicht.

«Haben ordentlich zu tun»

In den Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen und im Bodenseekreis registrierte die Polizei schon am frühen Abend Dutzende Einsätze, wie ein Sprecher erklärte. «Wenn der erste Schnee fällt, herrscht immer ein bisschen Chaos», sagte der Polizeisprecher: «Wir haben ordentlich zu tun.»

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte wegen der starken Schneefälle eine Unwetterwarnung für die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen herausgegeben. Es war laut (DWD) der erste richtige Wintereinbruch. Heute soll sich die Lage nach Einschätzung der Experten beruhigen.

Auch in Langenargen kam es zu einem Zugunglück. Hier erfasste Zug ein liegengebliebenes Auto. Die Fahrerin war vorher ausgestiegen. , © Niklas Woischel/swd-medien.de/dpa
Schnee bedeckt große Teile Baden-Württembergs. Hier eine Straße in Titisee-Neustadt., © Jason Tschepljakow/dpa
Dieser Lkw blieb auf der L172 im Schnee stecken., © Jason Tschepljakow/dpa
Kilometerlanger Stau auf der Bundesstraße 31 rund um die Ortschaft Falkensteig. , © Philipp von Ditfurth/dpa
Die Räumfahrzeuge waren im Dauereinsatz, so wie hier bei Feldberg., © Philipp von Ditfurth/dpa

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