Mehr Unterstützung für Pflegende: Das ändert sich ab Juli 2025, © shutterstock_Pixel-Shot
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Mehr Unterstützung für Pflegende: Das ändert sich ab Juli 2025

12.06.2025

Pflegende Angehörige leisten jeden Tag Großes. Doch auch sie brauchen Auszeiten, sei es wegen Krankheit, Urlaub oder anderer dringender Verpflichtungen. Für solche Fälle gibt es die sogenannte Verhinderungspflege. Ab Juli 2025 wird dieses Angebot deutlich erweitert und einfacher nutzbar.

Was ist Verhinderungspflege überhaupt

Wenn eine pflegebedürftige Person zu Hause betreut wird und die Hauptpflegeperson vorübergehend ausfällt, kann die Pflegekasse einspringen. Finanziert wird dann zum Beispiel ein ambulanter Pflegedienst oder eine vertraute Person wie ein Nachbar oder Freund, die die Betreuung übernimmt. Bislang war die Beantragung allerdings oft umständlich, vor allem wenn gleichzeitig Mittel aus der Kurzzeitpflege genutzt werden sollten.

Was sich ab Juli 2025 ändert

Ab Sommer 2025 wird vieles einfacher. Die bisher getrennten Budgets für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege werden zusammengefasst. Pflegende haben dann Zugriff auf ein gemeinsames Jahresbudget von 3539 Euro, das flexibel genutzt werden kann, egal ob für häusliche Ersatzpflege oder für eine Betreuung in einer Einrichtung.

Auch die zeitliche Begrenzung wird erweitert. Statt sechs Wochen pro Jahr kann die Verhinderungspflege künftig bis zu acht Wochen genutzt werden. Und die bisherige Vorbedingung, dass man vorher mindestens sechs Monate gepflegt haben muss, entfällt. Wer mindestens Pflegegrad 2 hat, kann die Leistung ab Juli sofort in Anspruch nehmen.

Was bedeutet das für das Pflegegeld

Pflegegeld wird während der Verhinderungspflege weiterhin gezahlt, allerdings reduziert auf 50 Prozent. Der erste und letzte Tag der Pflegevertretung werden jedoch vollständig berücksichtigt und voll vergütet.

So funktioniert die Antragstellung

Der Antrag wird bei der Pflegekasse der pflegebedürftigen Person gestellt. Die nötigen Formulare gibt es online oder auf Nachfrage per Post. Wichtig zu wissen: Der Antrag kann auch nachträglich gestellt werden, falls die Ersatzpflege kurzfristig nötig war.

In aller Kürze: Unser Fazit

Mit den neuen Regelungen erhalten pflegende Angehörige mehr Flexibilität, weniger Bürokratie und spürbare Entlastung. Die Verhinderungspflege wird dadurch zu einer echten Hilfe für alle, die Verantwortung für ihre Familie übernehmen und gleichzeitig auch einmal durchatmen müssen. Ein wichtiger Schritt hin zu mehr Anerkennung und Unterstützung in der häuslichen Pflege.