Medienberufe im Überblick
Zugegeben, wir sind voreingenommen – doch wenige Branchen sind so vielseitig und spannend wie die der Medien. Es gibt unzählige Ausbildungsberufe und Studiengänge, die von Gestaltung bis ins Kaufmännische ein breites Spektrum abdecken. Wir geben Euch hier zur Orientierung einen Überblick über die verschiedenen Bereiche und sagen Euch ganz konkret, wie Ihr zum Radio kommt.
Wir kratzen mit unserer Berufsübersicht nur an der Oberfläche. Ausbildungen und Studiengänge können zudem unterschiedliche Ausrichtungen und Schwerpunkte haben oder sich überlappen. Wenn Ihr Eure grobe Richtung gefunden habt, informiert Euch nochmal genauer über die Ausbildungsangebote in Eurer Gegend oder lest Euch auf den Webseiten der Hochschulen und Unis die Beschreibungen der Studiengänge durch. Nicht alle Berufsbezeichnungen sind in Deutschland geschützt – informiert Euch daher genau, was in der jeweiligen Ausbildung abgedeckt wird.
Gestalterische Berufe
Hier könnt Ihr Eure Kreativität voll ausleben und Medienprodukte optisch und akustisch gestalten. Dazu gibt es klassische Ausbildungsberufe und Studiengänge. An den Hochschulen sind diese meist mit einem hohen Praxisanteil verbunden – ihr setzt dabei selbst eigene Projekte um und vertieft das Gelernte in einem Praxissemester bei einem Unternehmen.
Ausbildungsberufe:
Als Mediengestalter für Bild und Ton lernt Ihr, Video und Audio zu bearbeiten und erfahrt, wie Fernsehsendungen und Filme produziert werden.
Als Mediengestalter für Digital und Print gestaltet Ihr Grafiken für Plakate, Zeitschriften oder Webseiten, lernt, worauf es bei Typographie ankommt und wie Bilder bearbeitet werden.
Die Ausbildung zum Mediengestalter deckt viele Bereiche ab. Einzelne Aspekte daraus gibt es auch als eigene Ausbildungen – beispielsweise zum Tontechniker, Webdesigner, Fotografen, Bühnenbildner oder 3D-Artist.
Studium:
An Hochschulen gibt es eine ganze Reihe an Studiengängen, die eine ähnlich breite Bandbreite wie die Ausbildung zum Mediengestalter abdecken. Meist geht es dabei um audiovisuelle Medien, an den Hochschulen gibt aber unterschiedliche Bezeichnungen für ähnliche Studiengänge. Neben der Praxis kommt hier verstärkt Medientheorie hinzu – der Fokus kann dabei auf Philosophie, Kunst oder Wirtschaft liegen.
Entsprechende Bachelorstudiengänge an Hochschulen in Baden-Württemberg findet Ihr unter anderem an der Hochschule der Medien in Stuttgart oder an den Hochschulen in Furtwangen, Offenburg und Pforzheim.
Management und Marketing
Hier geht es weniger um die optische oder akustische Gestaltung von Produkten, sondern darum, wie Medien organisiert, strukturiert, verwaltet oder vermarktet werden. Das ist theoretischer und geht eher in den Bereich der Wirtschaft.
Ausbildungsberufe:
Medienkaufmann/Medienkauffrau mit den Schwerpunkten audiovisuelle Medien oder Digital und Print – hier lernt Ihr vor allem, wie Medien vermarktet werden. Je nach Ausbildung kann auch eine gestalterische Komponente mit dabei sein. Die Ausbildung wird oft in Medienhäusern angeboten – bei Verlagen, im Radio oder Fernsehen.
Im Bereich Marketing gibt es mit unterschiedlichen Ausrichtungen sowohl Ausbildungsmöglichkeiten als auch Studiengänge.
Studium:
Kommunikationswissenschaften – wird vor allem an Unis angeboten. Hier lernt Ihr, wie Inhalte am besten vermittelt werden – oft an konkreten Medienbeispielen wie Online, Radio oder Zeitschriften. Teils gestaltet Ihr auch eigene Medienprodukte.
Medienwissenschaften – Hier wird es sehr theoretisch – ein klassischer Uni-Studiengang und weniger geeignet, wenn Ihr beim Lernen auf Praxis setzt.
Medienwirtschaft – wird vor allem an Hochschulen angeboten. Hier lernt Ihr mehr über die Strukturen der Medienwelt und Vermarktung.
Redaktion
Hinter allem, was umgangssprachlich „in den Medien“ passiert, stecken Redaktionen. Redakteure schreiben die Artikel, die Ihr im Netz lest, verwalten Social-Media-Seiten oder erstellen die Beiträge, die Ihr im Radio hört. Das geht von Unterhaltung bis zu journalistischen Nachrichten.
Als Ausbildung dient das sogenannte Volontariat, das meist zwei Jahre dauert. Hier wirkt Ihr direkt an der Entstehung der Inhalte mit und lernt so ganz praktisch. Erfahrung sammelt Ihr vorab am besten bei einem Redaktionspraktikum.
Ein abgeschlossenes Studium vor dem Volontariat kann hilfreich sein, ist aber nicht immer zwingend erforderlich. Ihr müsst nicht unbedingt etwas mit Medien studiert haben – je nach Redaktion kann beispielsweise auch ein Biologie- oder Politikstudium von Vorteil sein. Wenn Ihr für Nachrichten brennt, könnt Ihr natürlich auch Journalismus studieren.
Der Weg zum Radio
Radio bietet die Möglichkeit, Geschichten zu erzählen, zu unterhalten, zu informieren – und so nah bei den Menschen zu sein, wie es kaum ein anderes Medium vermag. Unsere Arbeit ist kreativ und täglich anders. „Wie komme ich eigentlich zum Radio?“ ist eine Frage, die Ihr uns immer wieder stellt. Nun, hier kommt die Antwort:
Praktika
Bei einem Redaktionspraktikum lernt Ihr, wie Interviews geführt und aufgezeichnet werden, Ihr recherchiert, schreibt und schneidet Beiträge und zeichnet Straßenumfragen auf. Ihr sammelt dabei nicht nur Erfahrungen, sondern auch – ganz wichtig – Arbeitsproben. Mit denen könnt Ihr Euch anschließend auf ein Volontariat bewerben. Auch ein Praktikum bei einer Zeitung oder einem Lokalfernsehsender kann da hilfreich sein. Freie Praktikumsplätze bei uns findet Ihr hier.
Einige Hochschulen und Unis haben übrigens ein eigenes Studentenradio – auch das eignet sich perfekt zum Mitmachen, ausprobieren und erste Erfahrungen zu sammeln.
Volontariat
Das Volontariat ist die klassische Redaktions-Ausbildung beim Radio. Zwei Jahre lang bekommt Ihr einen Einblick in die verschiedenen Bereiche des Senders und arbeitet aktiv am Programm mit. Die Schwerpunkte können sich unterscheiden und mal bei den Nachrichten, mal in der Moderation liegen. Am Ende seid Ihr ein fertig ausgebildeter Redakteur. Wenn bei uns eine Volontariatsstelle frei wird, erfahrt Ihr das hier. Welche Erfahrungen unsere Redakteurin Jette in Ihrer Radio-Ausbildung gemacht hat, erzählt sie Euch hier:
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