Kfz-Tarifeinigung: Mehr Geld für Beschäftigte
28.05.2025
Mitarbeiter von Autohäusern und Werkstätten im Südwesten bekommen mehr Geld. Darauf haben sich Arbeitgeber und IG Metall geeinigt. Die dritte Runde der Verhandlungen in Korntal-Münchingen (Landkreis Ludwigsburg) hat den Durchbruch gebracht, wie die beiden Seiten unabhängig voneinander mitteilten. Der Tarifabschluss gilt der Kfz-Branche zufolge für rund 60.000 Beschäftigten und 9.000 Auszubildenden im Land.
Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen sollen den Angaben nach in zwei Stufen erhöht werden. Zum 1. Juli steigen die Entgelte um 2,3 Prozent, Azubis erhalten in allen Ausbildungsstufen 80 Euro mehr. Für beide Gruppen gibt es zum 1. August 2026 eine weitere Erhöhung um 3,3 Prozent. Damit werde im Wesentlichen der Pilotabschluss aus Niedersachsen übernommen.
Außerdem haben Beschäftigte künftig die Möglichkeit, bis zu fünf Arbeitstage pro Jahr unbezahlt freizunehmen, indem sie dafür auf Teile ihres Gehalts verzichten. Die neuen Tarifverträge laufen über 26 Monate, bis Ende Mai 2027.
Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Christian Schwaab, betonte, der Tarifabschluss bringe mehr Geld, vor allem für Azubis. Das sei ein wichtiges Signal, um den Beruf wieder attraktiver zu machen. Es seien intensive und herausfordernde Verhandlungen gewesen. Die Tarifkommission der IG Metall muss dem Abschluss noch zustimmen.
Arbeitgeber: Einigung stellt das Maximum dar
Für die Arbeitgeberseite saß der Verband des Kfz-Gewerbes am Tisch. Verhandlungsführer Andreas Göritz teilte mit: «Die Transformation der Automobilwirtschaft setzt die Betriebe unserer Branche unter großen Anpassungsdruck». Die Tariferhöhung stellte das absolute Maximum dessen dar, mit dem Autohäuser und Kfz-Meisterbetriebe belastet werden könnten. «Mit der Laufzeit von 26 Monaten erhalten die Betriebe im Gegenzug Planungssicherheit»
Die Gewerkschaft hatte ursprünglich eine größere Erhöhung bei einer deutlich kürzer Laufzeit gefordert. Vor allem für Azubis wollte sie mehr herausholen. Um den Druck zu erhöhen, hatte es auch Warnstreiks gegeben.
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