Internationaler Tag der Kinderrechte – Ein Tag, der Kinder weltweit stärkt
10.11.2024
Jedes Jahr am 20. November erinnert der internationale Tag der Kinderrechte daran, wie wichtig es ist, Kinder in ihrer Einzigartigkeit und Schutzbedürftigkeit anzuerkennen. Vor 35 Jahren, im Jahr 1989, verabschiedeten die Vereinten Nationen (UN) die UN-Kinderrechtskonvention. Heute ist dieses Abkommen eines der am häufigsten unterzeichneten und bindet 195 Länder weltweit an grundlegende Standards zum Schutz und zur Förderung von Kindern.
Was sind Kinderrechte und warum sind sie wichtig?
Die UN-Kinderrechtskonvention definiert Rechte, die speziell für Kinder gelten. Dazu gehören der Schutz vor Misshandlung, das Recht auf Bildung und Gesundheitsversorgung, und die Freiheit, eine eigene Meinung zu äußern. Besonders entscheidend ist, dass alle Kinder gleich behandelt werden, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Religion.
Diese Rechte sind wichtig, weil Kinder oft besonders verletzlich sind und andere Bedürfnisse haben als Erwachsene. Kinder können sich meist nicht allein für ihre Rechte einsetzen und brauchen daher eine starke gesetzliche Grundlage und den Schutz durch die Gesellschaft.
Die Kinderrechtskonvention – Ein globales Bekenntnis
Von den 195 Staaten, die die Konvention ratifiziert haben, sind die USA das einzige UN-Mitgliedsland, das noch keine Zustimmung erteilt hat. In Deutschland gilt die UN-Kinderrechtskonvention seit 1992 und legt fest, dass das Wohl des Kindes bei allen Entscheidungen im Vordergrund stehen muss. Die Konvention umfasst insgesamt 54 Artikel, die alle Aspekte des Kindeswohls behandeln und sicherstellen, dass Kinder weltweit ein Leben in Würde und Sicherheit führen können.
Wie steht es um Kinderrechte in Deutschland?
Obwohl Deutschland die Konvention unterzeichnet hat, sind die Kinderrechte hierzulande nicht im Grundgesetz verankert. Eine Initiative, dies zu ändern, scheiterte zuletzt 2021. Dennoch engagieren sich Organisationen wie Plan International und andere Verbände dafür, Kinderrechte stärker im politischen Bewusstsein zu verankern. Die Forderung, Kinderrechte im Grundgesetz festzuschreiben, zielt darauf ab, staatliche Institutionen noch mehr in die Pflicht zu nehmen und die Beteiligung von Kindern in Entscheidungsprozessen zu fördern.
Herausforderungen weltweit: Die Realität der Kinderrechte
Obwohl die Kinderrechte in vielen Ländern gesetzlich geschützt sind, zeigt die Realität, dass diese Rechte oft missachtet werden. Weltweit sind viele Kinder nach wie vor Diskriminierung, Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt. Vor allem in Krisenregionen oder in armen Ländern haben Kinder oft keinen Zugang zu Bildung oder Gesundheitsversorgung. Mädchen sind besonders häufig benachteiligt und erhalten in vielen Ländern nicht die gleichen Chancen wie Jungen.
Auch in Deutschland gibt es noch viel zu tun: So sind Kinderarmut, ungleiche Bildungschancen und die Situation von Kindern in Flüchtlingsunterkünften Themen, die in den Fokus rücken sollten.
Kinderrechte für alle sichtbar machen
Ein wichtiger Bestandteil der UN-Konvention ist die Verpflichtung der Staaten, über Kinderrechte aufzuklären. Damit Kinder und Erwachsene gleichermaßen wissen, welche Rechte gelten, müssen Regierungen Informationsmaterial bereitstellen. In Deutschland unterstützt die National Coalition, ein Netzwerk aus über 100 Organisationen, diese Aufklärungsarbeit und berichtet regelmäßig über die Umsetzung der Kinderrechte.