Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen: Abgase aus dem Auspuff eines Autos., © Marijan Murat//dpa
Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen: Abgase aus dem Auspuff eines Autos. Marijan Murat//dpa, dpa
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Höhe deutscher Treibhausgasemissionen gleichbleibend

07.07.2023

Die Menge der in Deutschland ausgestoßenen klimaschädlichen Treibhausgasemissionen hat sich im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert.

2022 seien insgesamt 354 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente und somit eine Million Tonnen weniger emittiert worden als noch im Jahr zuvor, teilte das Umweltbundesamt (UBA) mit Sitz in Dessau-Roßlau mit. Während die Emissionen im Sektor Energie um drei Prozent auf 242 Millionen Tonnen gestiegen seien, gingen sie in der Industrie um sechs Prozent auf 112 Millionen Tonnen zurück.

Erneuter Anstieg bei der Kohleverfeuerung

Grund für die gegenläufige Entwicklung in den beiden maßgeblichen Sektoren sei der Kriegsausbruch in der Ukraine gewesen, so das Umweltamt. «Als Folge der Russland-Aggression stagnieren die Emissionen auf dem Vor-Pandemie-Niveau und bei der Kohleverfeuerung beobachten wir sogar einen erneuten Anstieg», sagte UBA-Präsident Dirk Messner. Vor der Pandemie sei in Deutschland ein deutlicher Rückgang der Emissionen verzeichnet worden. Insgesamt sind im Europäischen Emissionshandelssystem den Angaben zufolge 1730 deutsche Anlagen erfasst.

Um gegenzusteuern, müssten erneuerbare Energien schneller ausgebaut werden, forderte Messner. «Und wir müssen bis 2030 aus der Kohle aussteigen. Der nun reformierte Emissionshandel, mit deutlich abgesenkten Emissionsobergrenzen ab 2024, kann hierfür spürbare Impulse setzen.»

Auch europaweit habe sich die Menge der Emissionen nur geringfügig verändert, hieß es: Bei einer Gesamtsumme von 1,32 Milliarden Tonnen sei in 2022 ein Rückgang von einem Prozent zu verzeichnen.

© dpa-infocom, dpa:230707-99-319219/3