Heute vor einem Jahr gab es den ersten Corona-Fall in Baden-Württemberg: Ein Rückblick
25.02.2021
Heute vor genau einem Jahr (25.02.2020) hat sich das Leben von uns allen in Baden-Württemberg verändert: da gab es den ersten Corona-Fall bei uns im Land - und auch heute - ein Jahr später kämpfen immer noch viele Menschen um ihr Leben. Patient Null im Land war ein 25-Jähriger aus Göppingen, der sich auf einer Mailand-Reise mit dem Virus infiziert hatte. Auch seine Reisebegleiterin aus Tübingen und deren Vater - ein Arzt am dortigen Klinikum - werden positiv auf das Virus getestet. Am Abend wird ein weiterer Fall aus Rottweil gemeldet.
Über 300 000 Menschen haben sich seit dem in BW infiziert
Seit dem Ausbruch der Pandemie haben sich in Baden-Württemberg insgesamt fast 315 tausend Menschen mit dem Corona-Virus infiziert, 8000 Menschen sind an oder mit Corona gestorben. Innenminister Strobl: “Wir alle sind seit einem Jahr in einem Ausnahmezustand. Das gilt für jede einzelne Bürgerin, jeden einzelnen Bürger. Das Leben im Februar 2021 ist ein völlig anderes als im Februar 2020. Die Menschen nehmen im Kampf gegen die Pandemie tiefgreifende, schmerzhafte Einschränkungen auf sich – weil es gilt, die Schwachen zu beschützen, Leben zu schützen. Dafür bin ich den Menschen in unserem Land unendlich dankbar.”
Auch Ärzte und Pflegekräfte kämpfen täglich um Menschenleben
Allein im Uniklinikum in Tübingen wurden bis heute knapp 700 Corona-Patienten behandelt, davon rund 170 auf der Intensivstation. Und wer die Arbeit nicht selbst mit eignen Augen gesehen hat, kann sich gar nicht vorstellen, was die Ärzte und Pflegekräfte da wirklich leisten, hat uns Dorothea Wisotzky, Seelsorgerin am Klinikum Stuttgart, gesagt. Und sie erinnert sich auch heute noch an einen ganz besonderen Tag:
Dorothea Wisotzky
Seelsorgerin am Klinikum in Stuttgart
Corona kann jeden treffen
Wenn wir in den letzten 12 Monaten eins gelernt haben, dann, dass Corona jeden von uns treffen kann. Egal, wie jung oder alt. Und: dass der Krankheitsverlauf auch ganz unterschiedlich sein kann. Wir haben mit Menschen gesprochen, die Corona hatten und die Krankheit gut überstanden haben - trotzdem merken sie aber auch heute noch die Auswirkungen
Ute Züfle ist Bestatterin aus Stuttgart und sie selbst hat ihren Onkel und einen engen Freund an Corona verloren, hat sie uns erzählt
Ute Züfle
Seit Beginn der Pandemie müssen wir viele Einschränkungen hinnehmen
Am 11. März 2020 werden Feste, Konzerte und Sportveranstaltungen bei denen mehr als 1.000 Menschen zusammenkommen verboten. Nur zwei Tage später wird weiter gesenkt, auf 100 Menschen. Diskotheken müssen schließen. Es kommen auch Kontaktbeschränkungen. Auch der Einzelhandel, Restaurants, Friseure, Schulen und Kitas werden geschlossen, Flüge gestrichen und Grenzen dicht gemacht. Im April kommt dann auch in Baden-Württemberg die Maskenpflicht. Im Sommer gibt es dann wieder auch Lockerungen, z.B. dürfen Restaurants und der Einzelhandel mit Hygienekonzepten wieder öffnen. Wir müssen fast überall unsere Daten hinterlegen, damit wir in einem Corona-Fall kontaktiert werden können. Die Lockerungen werden zu Beginn der zweiten Welle im Spätherbst wieder zurück genommen, es kommen sogar auch Ausgangsbeschränkungen. Seit Dezember wird in Deutschland geimpft.
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