Gerd Stegmaier (M), wissenschaftlicher Referent für die Region am Heidengraben, steht in der Ausgrabungsstätte am Wallschnitt der Befestigungsanlage auf der Baßgeige im Heidengraben., © Tom Weller/dpa/Archivbild
Gerd Stegmaier (M), wissenschaftlicher Referent für die Region am Heidengraben, steht in der Ausgrabungsstätte am Wallschnitt der Befestigungsanlage auf der Baßgeige im Heidengraben. Tom Weller/dpa/Archivbild, dpa
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Erbe der Kelten auch im neuen Heidengrabenzentrum sichtbar

07.06.2024

Das sogenannte Oppidum Heidengraben auf der Schwäbischen Alb ist mit fast 17 Quadratkilometern eine der größten befestigten spätkeltischen Siedlungen Europas. Jetzt ist den Kelten ein eigenes Informationszentrum auf den Gemarkungen Grabenstetten, Erkenbrechtsweiler und Hülben gewidmet worden.

«Südwestdeutschland war im ersten Jahrtausend vor Christus von den Kelten geprägt. Sie haben Spuren und Relikte hinterlassen, unsere Kulturlandschaft beeinflusst», sagte Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) am Freitag bei der Eröffnung laut einem vorab verbreitetem Text.

Der Bau des Heidengrabenzentrums wurde im Rahmen der Keltenkonzeption des Landes Baden-Württemberg gefördert. Im Informationszentrum soll die spätkeltische Geschichte auf rund 350 Quadratmetern interaktiv und multimedial vermittelt werden. Dafür stellte das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst 1,75 Millionen Euro bereit. Zudem wurde das Vorhaben im Rahmen des Förderprogramms «Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland» (INK) vom Bund mit zwei Millionen Euro gefördert.

Neben dem Heidengrabenzentrum umfasst das «Erlebnisfeld Heidengraben» einen Kelten-Erlebnispfad und einen 18 Meter hohen Aussichtsturm in unmittelbarer Nähe zum Informationszentrum. Für die Keltenkonzeption haben das Land und der Bund bisher bereits acht Millionen Euro investiert.

Die Keltenland-Konzeption wurde 2019 von der Landesregierung beschlossen. Die Hauptaufgabe besteht darin, das Erbe sichtbar zu machen. Die Abstimmung und Vernetzung der Keltenstätten untereinander soll Basis für ein gemeinsames, landesweites Konzept zur touristischen Vermarktung und zur Schaffung schulischer und außerschulischer Bildungsangebote sein.

Das Heidengrabenzentrum entstand in Zusammenarbeit der drei Gemeinden Hülben (Kreis Reutlingen), Erkenbrechtsweiler (Kreis Esslingen) und Grabenstetten (Kreis Reutlingen) sowie der Regierungspräsidien Tübingen und Stuttgart.

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