Erneut fordern in Israel Tausende ein Ende des Gaza-Kriegs.  , © Ohad Zwigenberg/AP/dpa
Erneut fordern in Israel Tausende ein Ende des Gaza-Kriegs.  Ohad Zwigenberg/AP/dpa, dpa
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Demonstranten in Israel fordern Ende des Gaza-Kriegs

07.06.2025

Tausende Menschen haben am Abend in mehreren Städten Israels gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu protestiert und die Freilassung der Geiseln in Gaza aus der Gewalt islamistischer Terroristen gefordert. Die Tochter einer getöteten Geisel warf der «Times of Israel» zufolge bei einer Kundgebung in Tel Aviv der Regierung vor, den seit 20 Monaten andauernden Krieg in dem abgeriegelten Küstenstreifen auf Kosten der Verschleppten in die Länge zu ziehen. Laut Berichten gingen Sicherheitskräfte am Rande gewaltsam gegen Anti-Kriegsdemonstranten vor.

Kurz zuvor hatte das israelische Militär die Bergung der Leiche einer thailändischen Geisel im Gazastreifen bekanntgegeben. Die sterblichen Überreste des Mannes seien in einem Spezialeinsatz bei Rafah im Süden Gazas gefunden worden. Der Thailänder war demnach beim Terrorüberfall der Hamas und anderer Terrorgruppen am 7. Oktober 2023 in Israel zusammen mit etwa 250 anderen Menschen nach Gaza verschleppt worden. Während seiner Geiselhaft sei er von Mitgliedern der Mudschahedin-Brigaden getötet worden.

Der Terrorüberfall in Israel, bei dem nach israelischen Angaben rund 1.200 Menschen getötet und etwa 250 Menschen nach Gaza verschleppt wurden, war der Auslöser des Krieges. Noch immer befinden sich viele Geiseln in dem Küstenstreifen. Das Forum der Angehörigen rief die Regierung von Ministerpräsident Netanjahu dazu auf, «alles Notwendige zu tun, um eine Einigung zu erzielen, die alle 55 verbleibenden Geiseln zurückbringt». Unter ihnen sollen nach früheren israelischen Angaben noch mindestens 20 leben.

Berichten zufolge gingen Sicherheitskräfte gewaltsam gegen Anti-Kriegsdemonstranten vor. , © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

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