Bildungspolitik passt nicht zu Bedürfnissen der Wirtschaft
Gemessen an den Anforderungen von Unternehmen spielt Digitalisierung an Schulen aus Sicht des Inhabers der Unternehmensgruppe Fischer eine zu geringe Rolle. «Unsere Bildungspolitik ist nicht auf die Bedürfnisse unserer Wirtschaft ausgerichtet», erklärte Klaus Fischer in Waldachtal (Landkreis Freudenstadt). «Dabei kommt es doch genau darauf an. Unsere Schülerinnen und Schüler müssen exzellent auf die Zukunft vorbereitet werden», forderte der 72-Jährige. Sie bräuchten eine erstklassige Ausstattung und vor allem auch Lehrpersonal, das sich mit den Themen der Zukunft auskenne und selbst erstklassig ausgebildet sei.
«Stattdessen sind die Lehrpläne um Jahre veraltet», kritisierte Fischer. Sie müssten seiner Meinung nach auf alle wichtigen Zukunftsthemen ausgerichtet sein. «Doch Digitalisierung oder Künstliche Intelligenz finden in den Schulen praktisch gar nicht statt. Das gilt zum Teil auch für die Universitäten.»
Mit dieser Situation wollte sich der Konzern Fischers Worten zufolge nicht mehr abfinden. «Darum haben wir eine Partnerschule gesucht, in der wir Digitalisierung direkt umsetzen können.» Fischer fördert nun das Otto-Hahn-Gymnasium in Nagold (Landkreis Calw) über drei Jahre mit 60.000 Euro.
Nach Angaben des baden-württembergischen Kultusministeriums sind Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen etwa in Form von Bildungspartnerschaften ein wichtiger Bestandteil der beruflichen Orientierung, auch hinsichtlich der Einblicke in die Digitalisierung in der Arbeitswelt.
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