Advent – Zeit der Besinnlichkeit und Vorfreude auf Weihnachten
07.11.2024
Der Advent markiert für viele von uns den Beginn einer ganz besonderen Zeit im Jahr: eine Zeit der Besinnlichkeit, der Vorfreude und des Innehaltens. Die Vorweihnachtszeit bringt uns vier Adventssonntage, an denen wir uns auf das Weihnachtsfest einstimmen und uns der Bedeutung von Advent bewusst werden können. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Brauch, und welche Traditionen sind damit verbunden?
Der Advent und seine Bedeutung
Das Wort „Advent“ stammt aus dem Lateinischen „adventus“ und bedeutet „Ankunft“. Im christlichen Sinne bezieht sich dies auf die Ankunft von Jesus Christus, sowohl auf seine Geburt als auch auf seine erwartete Wiederkunft. Der Advent ist damit eine Zeit des Wartens und der Vorbereitung. In vielen christlichen Gemeinden und Familien wird diese Zeit mit Buße und Gebeten begangen, um sich innerlich auf das bevorstehende Weihnachtsfest vorzubereiten. Für viele Gläubige ist der Advent daher eine Zeit, um innezuhalten, zu reflektieren und Dankbarkeit zu zeigen.
Die vier Adventssonntage 2024 im Überblick
Im Jahr 2024 fallen die Adventssonntage auf folgende Daten:
· 1. Advent: 1. Dezember
· 2. Advent: 8. Dezember
· 3. Advent: 15. Dezember
· 4. Advent: 22. Dezember
Jeder dieser Sonntage bringt uns einen Schritt näher an das Weihnachtsfest heran. In vielen Haushalten gehört es zur Tradition, an jedem Adventssonntag eine weitere Kerze am Adventskranz anzuzünden, bis alle vier Kerzen in hellem Licht erstrahlen und die Weihnachtszeit endgültig eingeläutet wird.
Der Adventskranz – Ein leuchtender Brauch mit Geschichte
Ein zentrales Symbol der Adventszeit ist der Adventskranz, der in vielen Wohnzimmern in Deutschland und weltweit zu finden ist. Die Tradition des Adventskranzes reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert, als in einem Hamburger Jugendheim erstmals ein Kranz mit 24 Kerzen – für jeden Tag im Advent eine – aufgestellt wurde. Mit der Zeit reduzierte sich die Anzahl der Kerzen auf vier, eine für jeden Adventssonntag. Während der Adventskranz in evangelischen Haushalten im Norden schnell populär wurde, verbreitete sich der Brauch in den katholischen Gebieten erst nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Kerzen symbolisieren das Licht, das in die Welt gebracht wird, und jede brennende Kerze lässt den Raum ein wenig heller und wärmer erscheinen. Der Adventskranz ist dabei nicht nur Dekoration, sondern ein Zeichen der Besinnung und Vorfreude auf die Weihnachtszeit.
Zwischen Besinnlichkeit und Konsum: Adventszeit heute
Die Adventszeit ist geprägt von einer Mischung aus Besinnlichkeit und Geschäftigkeit. Traditionell ist diese Zeit dem Innehalten und dem Warten auf das Weihnachtsfest gewidmet. Doch für viele ist der Advent mittlerweile auch die geschäftigste Zeit des Jahres, geprägt von Geschenkekauf und Vorbereitungen für die Feiertage.
Während große Händler bereits im Sommer mit der Produktion von Lebkuchen und Weihnachtsartikeln beginnen, um den steigenden Bedarf zu decken, erreicht der Konsumrausch in den Wochen vor Weihnachten seinen Höhepunkt. Für viele Geschäfte sind die vier Wochen vor Weihnachten die umsatzstärksten des Jahres, und auch Onlinehändler verzeichnen in dieser Zeit die höchsten Verkaufszahlen. Der Geschenkekauf und die Vorbereitungen für das Fest können jedoch auch zur Belastung werden, wenn das Einkaufen und die Organisation des Festes zum Stressfaktor werden.
Adventsmärkte und ihre Bedeutung für die Gemeinschaft
Rund um den 1. Advent öffnen vielerorts die Weihnachtsmärkte ihre Tore und laden zu einem geselligen Beisammensein ein. Für viele Menschen gehört der Besuch eines Weihnachtsmarktes zur Adventszeit dazu. Hier treffen sich Familien, Freunde und Kollegen, um Glühwein zu trinken, süße Leckereien zu genießen und sich in Weihnachtsstimmung zu bringen. Die Märkte bieten eine Vielzahl an Kunsthandwerk, kulinarischen Köstlichkeiten und traditioneller Dekoration.
Besonders in Deutschland haben die Advents- und Weihnachtsmärkte eine lange Tradition. Sie fördern das Gemeinschaftsgefühl und bieten eine schöne Gelegenheit, sich auf die besinnliche Zeit einzustimmen und abseits der Einkaufsläden eine entspannte Atmosphäre zu genießen. Auch wenn der Kommerz auf diesen Märkten eine Rolle spielt, so sind es doch die festliche Dekoration, die traditionellen Gerüche und die besondere Atmosphäre, die für viele Besucher den Zauber des Advents ausmachen.
Advent und Weihnachtsbräuche – Rituale, die uns verbinden
Der Advent bringt eine Reihe von Bräuchen mit sich, die in vielen Familien gepflegt werden und die Wartezeit auf Weihnachten verkürzen. Hier sind einige der bekanntesten Traditionen:
· Adventskalender: Jeden Tag ein Türchen öffnen und sich auf eine kleine Überraschung freuen – der Adventskalender ist besonders bei Kindern beliebt und wird mittlerweile auch in vielen kreativen Varianten angeboten. Von Schokoladen- und Spielzeugkalendern bis hin zu selbstgemachten Überraschungen reicht die Vielfalt.
· Plätzchen backen: Der Duft von frisch gebackenen Plätzchen gehört zur Adventszeit wie der Tannenbaum zu Weihnachten. Viele Familien nehmen sich Zeit, um gemeinsam zu backen und die süßen Leckereien zu dekorieren. Die Plätzchen dienen nicht nur als Nascherei, sondern auch als Geschenk und Zeichen der Wertschätzung für Freunde und Verwandte.
· Nikolausabend: Am 6. Dezember stellt sich die Frage, ob der Nikolaus kleine Geschenke und Süßigkeiten in die geputzten Stiefel legt. Der Nikolausabend ist eine Tradition, die in vielen Ländern Europas gefeiert wird und den Kindern die Wartezeit auf Weihnachten verkürzt.
Die Bedeutung von Besinnung und Achtsamkeit im Advent
Obwohl die Adventszeit für viele mit Hektik und Konsum verbunden ist, kann sie auch eine Zeit der Besinnung und der Achtsamkeit sein. Der Advent bietet die Gelegenheit, bewusst innezuhalten und sich auf das zu besinnen, was wirklich zählt. Anstatt sich vom Geschenkekauf und den Vorbereitungen stressen zu lassen, kann die Adventszeit dazu genutzt werden, Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen und Momente der Ruhe zu genießen.
Die Wochen vor Weihnachten können so auch eine Zeit der Dankbarkeit sein – für die schönen Momente im vergangenen Jahr, für Gesundheit und für die Gemeinschaft. Ein Spaziergang auf dem Weihnachtsmarkt, das Anzünden der Kerzen am Adventskranz oder das gemeinsame Backen von Plätzchen bieten eine willkommene Abwechslung und helfen, die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen.