Zeckensaison 2025: Das müsst Ihr jetzt unbedingt wissen
29.04.2025
Deutschland ist Zeckenheimat. Gerade in Baden-Württemberg, wo fast das ganze Bundesland als FSME-Risikogebiet gilt, ist Vorsicht angesagt. Wir haben für Euch die wichtigsten Infos rund um Schutz, Zeckenbiss, Impfung und neue Entwicklungen zur Zeckensaison 2025 zusammengefasst, verständlich, kompakt und praxisnah.
Warum schnelles Handeln bei Zecken so wichtig ist
Wenn Ihr eine Zecke auf Eurer Haut entdeckt, heißt es: nicht lange warten! Denn während Borreliose-Bakterien meist erst nach etwa ein bis zwei Tagen übertragen werden, können FSME-Viren schon kurz nach dem Stich in Euren Körper gelangen. Das bedeutet: Je schneller Ihr die Zecke entfernt, desto besser.
Am besten nutzt Ihr dafür eine Zeckenzange, eine Zeckenkarte oder eine feine Pinzette. Wichtig: Fasst die Zecke möglichst nah an der Haut an, zieht sie langsam und gerade heraus und vermeidet es, den Körper der Zecke zu quetschen. Falls der Kopf steckenbleibt, keine Panik – von ihm allein geht keine akute Gefahr aus, aber wenn Ihr unsicher seid, sucht lieber einen Arzt auf.
Tipp: Besonders praktisch für unterwegs sind Zeckenkarten im Scheckkartenformat. Diese passen in jede Geldbörse.
Zecken vermeiden: So geht’s
Natürlich ist der beste Schutz, einen Zeckenstich von vornherein zu verhindern. Achtet deshalb auf folgende Dinge:
• Tragt helle, geschlossene Kleidung, besonders bei Spaziergängen durch Wälder oder hohes Gras.
• Nutzt Zeckensprays mit Wirkstoffen wie Icaridin oder DEET.
• Sucht Euch nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich ab, gerade Kniekehlen, Hals, Ohren und Schambereich sind beliebte "Landeplätze" der kleinen Blutsauger.
Und vergesst nicht: Auch der eigene Garten kann Zecken beherbergen, besonders in Hecken oder ungemähten Wiesen.
Borreliose und FSME – ernst nehmen!
Zecken können zwei gefährliche Krankheiten übertragen: Borreliose und FSME. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung, aber sie lässt sich mit Antibiotika behandeln, vorausgesetzt, die Infektion wird früh erkannt. Ein roter Ring um die Einstichstelle ist ein typisches Warnzeichen. Bei Verdacht solltet Ihr unbedingt schnell zum Arzt.
FSME hingegen kann schwer verlaufen, sogar mit bleibenden Schäden am Nervensystem. Jeder hundertste Patient mit einer schweren FSME-Infektion stirbt daran. Deshalb gibt es gegen FSME eine sehr effektive Impfung - und die ist besonders für Menschen in Risikogebieten wie Baden-Württemberg wärmstens zu empfehlen.
Neue Risikogebiete 2025 – die Zecken breiten sich weiter aus
Laut Robert-Koch-Institut sind 2025 neue FSME-Risikogebiete dazugekommen: der Stadtkreis Augsburg, der Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg und der Landkreis Celle in Niedersachsen. Damit gelten jetzt bundesweit 183 Landkreise als Risikogebiet.
Für Baden-Württemberg heißt das: Fast überall besteht ein Risiko. Also Vorsicht, auch bei kurzen Spaziergängen und Ausflügen!
Wird 2025 ein schlimmes Zeckenjahr?
Experten der Universität Hohenheim rechnen für 2025 mit einem eher ruhigeren FSME-Jahr im Vergleich zum sehr zeckenreichen 2024. Trotzdem bleibt das Risiko regional hoch, insbesondere im Süden Deutschlands. Das Wetter spielt eine wichtige Rolle: milde Winter und feuchte Frühjahre sorgen für besonders aktive Zeckenpopulationen.
Impfen: ab wann und für wen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung allen Menschen, die in Risikogebieten leben oder dort viel Zeit im Freien verbringen. Faustregel: Je öfter Ihr draußen seid, desto sinnvoller ist die Impfung.
Für Babys und Kinder gilt: Ab einem Alter von zwölf Monaten kann geimpft werden. Auch wenn Kinder meist mildere Krankheitsverläufe haben, können in seltenen Fällen schwere Folgeschäden auftreten. Sprecht also mit Eurem Kinderarzt, ob eine Impfung sinnvoll ist.
Eine Auffrischungsimpfung wird in der Regel alle drei bis fünf Jahre empfohlen. je nach Alter und Risikoprofil.
Zecken einschicken: Forschung unterstützen
Ihr könnt einen wertvollen Beitrag zur Zeckenforschung leisten: Das Robert-Koch-Institut sammelt Zecken, um neue Arten und Erreger zu erforschen. Allerdings: Das Projekt dient der Wissenschaft, nicht der individuellen Gesundheitsdiagnose. Es bringt Euch also nichts, eine entfernte Zecke auf Erreger testen zu lassen, um Euer eigenes Risiko einzuschätzen. Das kann trügerische Sicherheit vermitteln.
Aber für die Forschung ist jede eingesendete Zecke ein wichtiger Baustein, um den Klimawandel und seine Folgen besser zu verstehen.
Unser Fazit: Vorsicht ja – Panik nein!
Zecken gehören zum Sommer in Deutschland mittlerweile einfach dazu. Mit der richtigen Vorsorge, schnellen Reaktion bei Zeckenstichen und einer möglichen Impfung könnt Ihr das Risiko aber deutlich reduzieren. Also: genießt Eure Ausflüge in Wald, Wiese und Park. Aber haltet die Augen offen und denkt an Eure Gesundheit.