Wandergruppe verstößt massiv gegen Corona-Regeln

Dieser Fall aus Mühlheim an der Donau im Kreis Tuttlingen zeigt, wie wichtig es aktuell noch ist, dass wir unsere Kontakte reduzieren. Nach einer Wanderung haben sich dort mindestens 25 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt.

Vor gut zweieinhalb Wochen hatten sich 14 Personen aus 10 Haushalten zu einer Wanderung getroffen

Sie haben den Tag dann auch noch gemeinsam in einer Hütte dicht an dicht ausklingen lassen. Eine infizierte Person liegt jetzt sogar im Krankenhaus. Tuttlingens Landrat Stefan Bär ist fassungslos über so viel Rücksichtslosigkeit. Er sagte uns, das sei einer der massivsten Verstöße gegen die Corona-Verordnung, die wir bisher kennengelernt hätten. Auch Mühlheims Bürgermeister zeigt sich schockiert und fordert harte Strafen. Dem SWR gegenüber sagte er: „Da gibt es eine klare Erwartungshaltung von mir persönlich und, denke ich, von allen Bürgern meiner Stadt, dass man hier sich im aller obersten Rahmen bewegt, dass es weh tun muss.“

Den Wanderern flattern wohlmöglich nicht nur Bußgeldbescheide ins Haus

In dem Fall ermittelt jetzt auch Polizei. Konkret geht es um Verstöße gegen die Coronaverordnung, sagte uns Dieter Popp, Pressesprecher des Polizeipräsidum Konstanz. Zum einen, weil die Kontaktbeschränkungen nicht eingehalten wurden, zum andern, weil aktuell das Haus nicht ohne triftigen Grund verlassen werden darf. Spazieren zählt da zwar dazu, aber nicht das gemeinsame Beisammensitzen in der Wanderhütte.

Der Fall könnte auch die Staatsanwaltschaft beschäftigen. Die Behörden wissen inzwischen, dass Personen aus dieser Gruppe, die bereits positiv getestet waren, gegen die Quarantäneauflagen verstoßen haben. Anstatt nämlich zu Hause zu bleiben, sind sie weiter arbeiten gegangen und haben da weitere Personen angesteckt. In dem Fall könnte es sich um fahrlässige Körperverletzung handeln, was bis zu drei Jahre Gefängnis bedeuten kann. Das nachzuweisen ist allerdings nicht einfach, sagte uns Popp.

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