Ausbildung vs. Studium: Welcher Typ bist Du?

Ausbildung vs. Studium: Welcher Typ bist Du?

Welcher Beruf passt zu Dir und was setzt dieser voraus?

Finde zunächst heraus, was dein Traumjob ist: Worin liegen deine Fähigkeiten, welche Ziele hast Du und wie stellst Du Dir dein zukünftiges Berufsleben vor? Manche Berufe setzen ein Studium voraus, für andere ist eine Ausbildung notwendig und oft geht auch beides. Doch welcher Schulabschluss wird für die Ausbildung oder das Studium benötigt und welche Vor- und Nachteile solltest Du bei der Entscheidung berücksichtigen? Wir stellen Dir beide Möglichkeiten vor und zeigen Dir, was besser zu Dir passt.

Die Berufsausbildung im Überblick

Du arbeitest gerne praktisch, willst sehen, wie sich Dein Wissen anwenden lässt, schnell Geld verdienen und Verantwortung übernehmen? Dann ist eine Ausbildung vielleicht das Richtige für Dich.

Das duale Ausbildungssystem in Deutschland stellt eine Kombination aus der praktischen Ausbildung im Unternehmen und dem Berufsschulbesuch dar. Während die Berufsschule die theoretischen Inhalte der Ausbildung und des Berufs vermittelt, erlernt man mit der praktischen Tätigkeit im Ausbildungsbetrieb die notwendigen Fachkenntnisse und verdient ein monatliches Gehalt. In der Regel wird mindestens ein Haupt- oder Realschulabschluss erwartet und die Ausbildungsdauer liegt zwischen 2 und 3,5 Jahren.

Das spricht für eine Ausbildung:

  • Praxisbezug und direkter Einstieg ins Berufsleben

  • Abwechslung durch Theorie und Praxis

  • Ausbildungsvergütung und finanzielle Unabhängigkeit

  • Klar definierte Tätigkeiten und Aufgaben

  • Gute Übernahmemöglichkeiten und leichter Berufseinstieg

  • Entfaltung der Persönlichkeit und Interessensbildung durch Mitarbeit im Unternehmen

  • Gute Perspektiven und diverse Fortbildungsmöglichkeiten

Das spricht gegen eine Ausbildung:

  • Bedingte Aufstiegschancen und geringere Verdienstmöglichkeiten (im Vergleich zum Studienabschluss)

  • Begrenzte Tätigkeitsfelder und Möglichkeiten durch spezifischen Aufbau der Ausbildung

Auch nach der Ausbildung stehen weiterführende schulische Wege offen. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit sich zur Meisterin/Fachwirtin bzw. zum Meister/Fachwirt weiterbilden zu lassen und damit eine Führungsposition einzunehmen oder sich selbstständig zu machen. Zudem kann man seine Karrierechancen durch ein anschließendes Studium erhöhen.

Das Studium im Überblick

Du interessierst Dich für Wissenschaft, tauchst gerne tief in Themen ein, kannst dich gut selbst organisieren und möchtest später in einer Führungsposition arbeiten? Dafür wird oft ein Studium vorausgesetzt.

Das spricht für ein Studium:

  • Eigenverantwortung und Selbstorganisation

  • Möglichkeit im Ausland Erfahrungen zu sammeln

  • Bildungsweg selbst mitgestalten, Schwerpunkte setzen

  • Menschen kennenlernen und Netzwerke knüpfen

  • Möglichkeit durch Praktika in die Berufswelt zu schnuppern

  • Bessere Karrierechancen

  • Bessere Verdienstmöglichkeiten

  • Möglichkeit der Weiterbildung durch Master, Promotion, Doktor

  • Ein Studium kann man sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen absolvieren. Die Regelstudienzeit beträgt normalerweise 6-8 Semester (also 3 bis 4 Jahre) für den ersten berufsqualifizierenden Bachelorabschluss. Für das Studium an der Universität benötigt man das Abitur. Unis setzen ihren Fokus stärker auf Wissenschaft und Forschung. Gelehrt wird dort meist in großen Hörsälen und Studierende lernen selbstständig wissenschaftlich zu arbeiten. Fachhochschulen hingegen sind anwendungsorientierter und beinhalten oft Praxissemester in Unternehmen. Der Studienverlauf ist stark vorgeben und Studierende lernen, ähnlich wie in der Schule, in kleineren Gruppen. Voraussetzung hierfür ist das Fachabitur.

Das spricht gegen ein Studium:

  • Studiengebühren und weitere Lebenshaltungskosten

  • Kein regelmäßiges Einkommen, finanzielle Abhängigkeit von Eltern oder Nebenjob

  • Später Einstieg in die Berufswelt

  • Häufig sehr theorielastig, wenig Praxisbezug

  • Hohes Maß an Selbstdisziplin

  • Keine Garantie für eine Anstellung

Die Vorteile eins Studiums und einer Ausbildung verbindet ein duales Studium. Hier absolviert man neben dem Studium an der Hochschule gleichzeitig eine betriebliche Ausbildung im Unternehmen. Die Kombination aus Theorie und Praxis ist auf dem Arbeitsmarkt zwar sehr gefragt, allerdings ist das duale Studium um einiges lern- und arbeitsintensiver als das einfache Studium oder die Ausbildung.

Immer noch unschlüssig?

Für Unschlüssige bieten sich Messen und Informationsveranstaltungen an, auf denen sich Arbeitgeber und Studiengänge vorstellen. Große Unternehmen und Universitäten bieten zudem am Tag der offenen Tür die Möglichkeit an, in den Arbeitsalltag von Auszubildenden zu blicken oder Vorlesungen mitzuerleben. Wer sich für eine Ausbildung interessiert, kann mit einem Praktikum ein noch genaueres Bild vom Beruf und den zukünftigen Tätigkeiten erhalten. Auch Freiwilligendienste wie ein Freiwilliges soziales Jahr oder der Bundesfreiwilligendienst bieten sich gut an, um Praxiserfahrungen zu sammeln. Wer sich stärker für ein Studium interessiert, kann sich in einem Schnupperstudium probieren. Fast alle Hochschulen in Baden-Württemberg bieten Kurse und Projekte zur Orientierung an. Hier kann man an Veranstaltungen aus dem Lehrbetrieb teilnehmen und Einblicke in den Hochschulalltag ergattern.

Bild: Shutterstock/ 4 PM production; SeventyFour; Mark Nazh