Corona-FAQ: Impfungen und Impfschutz
Impfmöglichkeiten und Ablauf
Stand: 11. Januar 2022
Wo kann ich mich derzeit impfen lassen?
In einer Arztpraxis: fragt bei Eurem Hausarzt nach. Wenn Ihr keinen habt, dann findet Ihr hier eine Liste. Gebt in der Suchanfrage einfach die Arztgruppe „Hausarzt“ und Eure Postleitzahl an.
Bei einer Impfaktion: Eine Liste dazu findet Ihr hier (wählt am besten den Punkt „Liste“ aus).
Die Impfzentren in Baden-Württemberg sind geschlossen, derzeit gibt es keine Pläne, sie wieder zu öffnen.
Wann ist eine Booster-Impfung sinnvoll?
Der Schutz durch die Impfung nimmt mit der Zeit ab, dann braucht es eine Booster-Impfung (auch Auffrischungsimpfung genannt).
Drei Monate nach der volltändigen kann in Baden-Württemberg jeder eine Booster-Impfung bekommen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt sie für alle ab 18 Jahren, gefährdete Menschen (wie Ältere und Vorerkrankte) sollen dabei bevorzugt werden.
Die Booster-Impfung „macht für fast jeden Sinn“, sagt uns Dr. Alscher, medizinischer Geschäftsführer des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart. Ein ausführliches Gespräch mit ihm zum Thema hört Ihr hier.
Lässt sich die Booster-Impfung in die CovPass-App eintragen?
Ja, die Booster-Impfung lässt sich in der CovPass-App und in der Corona-Warn-App abspeichern. Den QR-Code dafür bekommt Ihr direkt bei der Impfung oder in der Apotheke.
Für wen gibt es derzeit eine Impfempfehlung, für wen nicht?
Grundsätzlich für alle Menschen ab 12 Jahren.
Für Kinder ab 12 empfiehlt die ständige Impfkommision (STIKO) einen der mRNA-Impfstoffe von BioNTech oder Moderna.
Für Schwangere empfiehlt die STIKO eine Impfung erst ab dem 2. Trimenon, also etwa 3 Monate nach Beginn der Schwangerschaft.
Für Kinder unter 12 Jahren ist in Deutschland derzeit noch kein Impfstoff zugelassen.
Impfstoffe und ihre Wirkung
Die Zahlen steigen und in den Krankenhäusern liegen auch Geimpfte. Bedeutet das, dass die Impfstoffe nicht wirken?
Nein, ganz im Gegenteil. Ein Blick auf die Intensivstationen im Land zeigt, dass die Mehrheit der Patientinnen und Patienten die stationär wegen COVID19 behandelt werden nicht geimpft ist. Wer sich gegen Corona impfen lässt, kann sich zwar weiterhin mit dem Virus infizieren, hat in der Regel aber einen sehr milden Verlauf und muss nicht ins Krankenhaus. Impfdurchbrüche (also Infektionen trotz Impfung) sind nicht ungewöhnlich. Umso mehr Menschen sich impfen lassen, desto mehr Impfdurchbrüche wird es auch geben.
Wie lange ist der Impfstoff im Körper?
Wer sich mit einem mRNA-Impfstoff (zum Beispiel von BioNTech oder Moderna) impfen lässt, der wird schon nach wenigen Tagen NICHTS mehr vom Impfstoff im Körper haben. Die mRNA wird nach wenigen Tagen vom Körper abgebaut, denn bestimmte Enzyme spalten die mRNA auf, sobald sie nicht mehr gebraucht wird.
Wie funktioniert ein mRNA-Impfstoff?
Das Corona-Virus bringt seine gesamte Erbinformation in uns ein (in diesem Fall besteht diese aus RNA) und kann sich somit vermehren in unseren Zellen. Der Impfstoff macht im Grunde dasselbe, er bringt aber nur einen sehr kleinen Teil der RNA in die Zellen ein. Und zwar den Teil, der das sogenannte Spike-Protein bildet, welches sich auf der Oberfläche des Virus befindet. Anhand von diesem Spike-Protein kann das Immunsystem die Viren erkennen und auf sie reagieren. Durch den Impfstoff wird der Körper also angeregt, Abwehrzellen zu bilden, die im Fall einer Infektion auch gegen das Virus wirken. Die Impfung selbst macht uns dabei aber nicht krank.
Muss ich mit Spätfolgen durch die Impfung rechnen?
Über Spätfolgen müsst ihr Euch keine Sorgen machen. Nebenwirkungen, die erst Jahre später auftreten, sind bei Impfstoffen nicht bekannt. Normalerweise treten die meisten Nebenwirkungen innerhalb weniger Stunden oder Tagen nach der Impfung auf. Nur selten gibt es Impfnebenwirkungen Wochen oder Monate später. Weitere Infos findet Ihr beim Paul Ehrlich Institut.
Was ist der Unterschied zwischen Lebend-Impfstoff und Tot-Impfstoff?
Im Grunde beschreiben schon die Namen der Impfstoffe den größten Unterschied. Lebendimpfstoffe enthalten lebende Erreger, die in einem Labor gezüchtet und in abgeschwächter Form gespritzt werden. In seltenen Fällen können Lebensimpfstoff eine Schwache Form der Erkrankung auslösen. Einsatz finden sie zum Beispiel gegen Windpocken, Röteln, Masern oder Mumps. Totimpfstoffe hingegen enthalten abgetötete Krankheitserreger. Eine Erkrankung nach der Impfung oder schwere Nebenwirkungen kommen so gut wie nicht vor. Der Impfschutz lässt aber nach einiger Zeit nach, sodass Auffrischungsimpfungen benötigt werden. Einsatz finden Totimpfstoffe zum Beispiel gegen Tetanus, Hepatitis A und B, Keuchhusten.
Garantiert ein Impfstoff zu 100 Prozent, dass ich nie wieder Corona bekomme?
Nein, diese Garantie gibt es nicht. Das gibt es aber bei keinem Impfstoff. Es ist auch möglich, dass der Immunschutz im Laufe der Zeit abnimmt. In den wenigen Fällen, in denen sich die geimpfte Person nochmals mit dem Virus ansteckt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Krankheit einen schweren Verlauf nimmt jedoch deutlich niedriger.
Kann der Impfstoff meine DNA verändern?
Nein, diese Behauptung stimmt nicht. Jedes Virus bringt seine RNA, manches sogar ihre DNA, in unsere Zellen ein. Das ist also nichts, was nur bei einer RNA-Impfung passiert. RNA kann sich nicht direkt in DNA einbauen, dafür sind die Strukturen zu verschieden. Unsere DNA befindet sich zudem geschützt in unserem Zellkern, die RNA wird außerhalb vom Zellkern aktiv. Die beiden kommen also nicht miteinander in Berührung. Diese Sorge ist also unbegründet.
Kann die Impfung bewirken, dass ich danach nicht mehr schwanger werden kann?
Nein, es gibt überhaupt keine Hinweise darauf, dass die Impfung die Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Auch historisch gesehen bei keinem anderen Impfstoff. Bei dieser Behauptung handelt es sich um einen Mythos, der sich leider erfolgreich verbreitet hat.
Kann die Impfung Krebs verursachen?
Nein, das stimmt überhaupt nicht, dafür gibt es auch keinerlei Belege. Es ist auch keine zugelassene Impfung bekannt, die jemals zu Krebs geführt hätte, also auch keine Impfung gegen andere Krankheiten. „Zellen sind komplex und ich kann mir immer einen Mechanismus überlegen, der es plausibel klingen lässt, dass alles Krebs verursacht“, sagt Moder. „Daher ist das eines der Scheinargumente, die gerne genommen werden.“