Sandhaufen in Eutingen - Nachts kommen die Traktoren
22.08.2025
Ein riesiger Sandhaufen an einer Straße nervt Anwohner in Eutingen im Gäu (Kreis Freudenstadt). Mehrfach habe man sich an die Gemeinde und die Bahn gewendet, berichten Anwohner - ohne Erfolg. Und längst solle der Sand auch wieder weg sein - ist er aber nicht. Nur ein kleiner Teil des Sandes sei mittlerweile abtransportiert - und ganz viel ist noch übrig.
Jetzt liegen da seit Juni etwa 3.000 bis 4.000 Tonnen Sand und Kies, eigentlich bestimmt gewesen für Gleisarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Bondorf und Eutingen. Diese Arbeiten seien aber inzwischen nicht nur beendet, sondern der Sand dafür großteils gar nicht erst benötigt worden.
Die Bahn äußert sich speziell dazu nicht, betont aber, dass sich das Material auf Gelände befinde, das der Bahn gehöre, und nicht auf der Straße. «Die öffentlichen Verkehrsflächen sind frei zugänglich», sagte ein Bahnsprecher. Das sieht auch die Stadt so.
«Stört sehr»
Anwohner aber sehen das anders. Wer im Erdgeschoss wohnt, schaue auf einen großen grauen Haufen. Außerdem sei die Straße durch den aufgeschütteten Sand verengt, wie einer einwendet. Teilweise sei es schwierig zu den Zufahrten der Grundstücke zu gelangen.
«Ich muss ganz schön rangieren, um in meine Garage zu kommen», sagt ein Mann. Auch sei der Haufen nicht richtig abgesichert und Absperrungen seien immer wieder auf die Straße gekippt. «Das stört sehr.» Über die Arbeiten, die laut Stadt im Juni begannen, sei er nicht informiert worden. Laut Bahn wurde hingegen mit «Postwurfsendungen» informiert.
Traktoren nachts unterwegs
Inzwischen wurden Angaben von Anwohnern zufolge mehrfach auch findige Personen auf Treckern gesichtet, die sich mitten in der Nacht an dem Sand-Kies-Gemisch bedient und es für private Zwecke abtransportiert hätten. Ein Tropfen auf dem heißen Sand sozusagen - denn der Haufen ist nicht sichtbar geschrumpft.
Laut Bahn kommt der Sandberg nun bei Bauarbeiten auf der Schwarzwaldbahn zum Einsatz - bis dahin bleibe alles liegen. Der Abtransport erfolge Anfang November. «So lange dauert das noch? Ojemine», sagt ein Anwohner.
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