Rücken, Bauch oder Seite? Der große Schlafpositionen-Check
23.07.2025
Wenn Ihr morgens öfter verspannt aufwacht, der Rücken ziept oder der Nacken drückt, liegt das vielleicht gar nicht an der Matratze. Sondern an der Position, in der Ihr schlaft. Denn wie Ihr im Bett liegt, hat großen Einfluss auf Eure Gesundheit, Eure Atmung und sogar auf Euer Herz.
Also: Welche Schlafposition ist wirklich die beste? Rücken, Bauch oder doch lieber die Seite? Wir haben uns das für Euch genau angeschaut.
Seitenschläfer aufgepasst: So schläft der Körper am besten
Die meisten Menschen in Baden-Württemberg schlafen auf der Seite. Und das ist auch gut so. Denn die Seitenlage gilt unter Schlafmedizinern als besonders vorteilhaft. Vor allem dann, wenn Ihr den Oberkörper leicht erhöht lagert und die Beine nur locker anwinkelt. So bleibt die Wirbelsäule in einer natürlichen Linie und die Bandscheiben können sich nachts gut erholen.
Besonders spannend: Studien zeigen, dass unser Gehirn in der Seitenlage am effektivsten "aufräumt". Abfallstoffe werden besser abtransportiert, was das Risiko für bestimmte Erkrankungen langfristig senken kann. Vor allem bei Menschen mit Schlafapnoe oder Schnarchproblemen kann die Seitenlage helfen, besser durchzuatmen.
Tipp für alle mit Reflux oder schwerem Magen nach dem Abendessen: Legt Euch bevorzugt auf die linke Seite. Denn das reduziert das Risiko, dass Magensäure zurück in die Speiseröhre läuft. Die Anatomie unseres Magens spielt hier eine wichtige Rolle.
Rückenlage: Entspannung mit Nebenwirkungen
Wer gerne auf dem Rücken liegt, nimmt automatisch eine ruhige und ausgeglichene Position ein. Die Wirbelsäule liegt gerade, das Körpergewicht verteilt sich gleichmäßig und die Bandscheiben bekommen ausreichend Raum zur Regeneration.
Aber: In der Rückenlage kann es häufiger zum Schnarchen kommen. Durch die Schwerkraft rutschen Zunge und Kiefer leicht nach hinten und blockieren teilweise die Atemwege. Für Menschen mit Schlafapnoe kann das ernsthafte Folgen haben, da die Atmung im Schlaf teilweise aussetzt.
Schwangere sollten die Rückenlage unbedingt meiden. Der Druck des wachsenden Bauchs auf die Blutgefäße kann zu Kreislaufproblemen führen – und die Sauerstoffversorgung für Mutter und Kind beeinträchtigen.
Bauchlage: bitte nur mit Vorsicht
Manche von Euch schlafen am besten auf dem Bauch. Klingt gemütlich, ist für den Körper aber oft problematisch. Denn in dieser Position wird die Lendenwirbelsäule in ein unnatürliches Hohlkreuz gedrückt. Auch der Hals muss sich stark verdrehen, um überhaupt atmen zu können. Das Ergebnis: Verspannungen im Nacken und Schmerzen im unteren Rücken.
Besonders für Babys ist die Bauchlage im Schlaf gefährlich und gilt als Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod. Erwachsene sollten – wenn sie nicht auf die Bauchlage verzichten wollen – zumindest auf eine feste Matratze und ein möglichst flaches Kopfkissen setzen.
Die Embryonalstellung: Geborgen, aber nicht perfekt
Viele Menschen fühlen sich in der sogenannten Embryoposition besonders wohl. Die Beine werden stark angewinkelt, der Oberkörper zieht sich zusammen. Psychologisch vermittelt diese Haltung ein Gefühl von Sicherheit.
Allerdings: Für Rücken und Atmung ist die starke Krümmung der Wirbelsäule ungünstig. Wer so schläft, engt seinen Brustkorb ein und erschwert dem Körper die Sauerstoffaufnahme. Unser Tipp: Streckt die Beine etwas weiter aus und bleibt locker – so bleibt das Gefühl von Geborgenheit, ohne Eure Wirbelsäule zu sehr zu belasten.
And the Winner is: Seite schlägt alles
Wenn Ihr Eurem Körper etwas Gutes tun wollt, schlaft am besten auf der Seite. Die Kombination aus guter Wirbelsäulenhaltung, freier Atmung und effektiver Regeneration im Gehirn spricht klar für diese Position. Achtet darauf, das richtige Kissen zu wählen und eine stabile, nicht zu weiche Matratze zu nutzen.
Probiert es aus – vielleicht wacht Ihr schon morgen mit einem besseren Gefühl auf. Und falls nicht: Ein Gespräch mit Eurer Hausärztin oder einem Schlafmediziner kann helfen, die passende Position für Euch zu finden. Euer Körper wird es Euch danken.