Rote Bank gegen häusliche Gewalt , © Foto Ferdinando Iannone Rechte
Von l. nach r. : Die Beauftragte für Chancengleichheit der Stadt Stuttgart, Barbara Straub, Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle, Polizeipräsident Markus Eisenbraun, Simone Stauder, Beauftragte für Chancengleichheit des Polizeipräsidiums Stuttgart und Stadträtin Rose von Stein. Foto Ferdinando Iannone Rechte

Rote Bank gegen häusliche Gewalt

Sie soll einen Appell sein, nicht wegschauen

14.07.2023

In Stuttgart beim Karlsplatz in der Dorotheenstraße steht seit gestern eine Rote Bank. In dicken weißen Lettern steht da drauf: "Keine Liebe ohne Respekt - Stuttgart schaut hin". Die Landeshauptstadt will damit ein sichtbares Zeichen setzen und auf die Opfer von Beziehungsgewalt hinweisen. Über einen dort angebrachten QR-Code bekommt man noch mehr Informationen zum Schutz vor häuslicher Gewalt und den örtlichen Hilfeeinrichtungen. Möglich ist, dass die Bank künftig an einem anderen Standort zu finden sein wird. Dazu will die Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle mit der Fachverwaltung sprechen.

Rote Farbe steht für vergossenes Blut 

Die Idee der „Roten Bank“ stammt ursprünglich von einer italienischen Frauenbewegung in Perugia, die im Jahr 2016 gegen die Gewalt an Frauen protestierte und verdeutlichen wollte, wie viele Frauen Beziehungsgewalt erfahren und in Einzelfällen sogar dadurch ums Leben kommen. Die rote Farbe der Bank steht dabei stellvertretend für das vergossene Blut dieser Opfer. Fast alle zwei Minuten wird in Deutschland ein Mensch Opfer von häuslicher Gewalt. Jede Stunde werden mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Ex-Partner eine Frau zu töten. Die deutlich gestiegenen Zahlen zeigen die traurige Realität: Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches und alltägliches Problem. Deshalb soll die erste ‚Rote Bank‘ symbolisch auf den Missstand in der Gesellschaft aufmerksam machen. Es geht darum, dass das Thema generell mehr Beachtung findet.

Frauenhaus: Aktion ist toll

Heike Fischer vom autonomen Frauenhaus Frauen helfen Frauen in Stuttgart findet die Aktion toll, weil da Menschen ins Gespräch kommen würden über Partnerschaft, über Grenzüberschreitungen, möglicherweise über Gewalt, übers Hilfesystem in einer anderen Weise und deshalb sei das eine gute Sache. Das hat uns Heike Fischer im Hitradio antenne 1 Interview erklärt.

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