Polizei will noch nicht mit Foto nach Verdächtigem fahnden
15.08.2025
Nach dem mutmaßlichen Missbrauch eines Mädchens, das zuvor aus dem Erlebnisbad Rulantica des Europa-Parks Rust verschwand, will die Polizei vorerst nicht öffentlich mit einem Foto nach dem Verdächtigen fahnden. Dafür fehlten bisher die dazu notwendigen gesicherten Erkenntnisse, sagte ein Polizeisprecher. Man müsse beispielsweise die Ergebnisse der Auswertung von Spuren abwarten.
Das heiße in keiner Weise, dass man die Aussagen der Sechsjährigen in Zweifel ziehe. Bevor man eine Person aber wegen des Verdachts von Kindesmissbrauch mit einem Foto suche, müsse man sich seiner Sache sehr sicher sein. «Wenn ein solches Foto einmal in der Welt ist, lässt sich das nicht mehr zurücknehmen», sagte der Sprecher.
Der Verdächtige war mithilfe von Videoaufnahmen des Erlebnisbades und einem unbeteiligten Zeugen identifiziert worden. Er ist auf der Flucht und hat sich vermutlich ins Ausland abgesetzt. Nach dem Rumänen wird mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Die Sechsjährige wurde von dem 31-Jährigen am vergangenen Samstagabend aus dem Bad gelockt und soll dann von ihm in einem Wald in der Nähe zu sexuellen Handlungen aufgefordert worden sein. Der Mann ist der Polizei wegen Diebstahls und Erschleichens von Leistungen bekannt, nicht aber wegen Sexualdelikten. DNA-Material des Verdächtigen hatte die Polizei daher bisher nicht in ihrer Datenbank.
Spuren am Kind und an der Kleidung des Mannes, die er am Tattag getragen haben soll und in seiner Wohnung zurückließ, würden nun untersucht.
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