Dürr will Stellen in der Verwaltung streichen., © Marijan Murat/dpa
Dürr will Stellen in der Verwaltung streichen. Marijan Murat/dpa, dpa
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Jobabbau bei Dürr: Über 250 Stellen in Deutschland betroffen

24.07.2025

Beim geplanten Abbau von 500 Stellen beim Maschinenbauer und Autozulieferer Dürr in der Verwaltung sollen über die Hälfte der Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen. Das sagte Vorstandschef Jochen Weyrauch der Deutschen Presse-Agentur. Es betreffe nicht nur den Stammsitz in Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg), sondern gleichfalls die meisten anderen Standorte. «Wir wollen uns insgesamt verschlanken.» In Deutschland sind bei dem börsennotierten Unternehmen insgesamt rund 9.000 Personen beschäftigt, am Stammsitz sind es rund 2.300 Menschen.

Der Stellenabbau solle sozialverträglich erfolgen, also beispielsweise durch ein Abfindungsprogramm. Ziel sei es, ohne betriebsbedingte Kündigungen auszukommen, sagte der Vorstandschef weiter. Es sollten nun rasch Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung aufgenommen werden. Infolge des geplanten Stellenabbaus wird nach den Angaben des Unternehmens das Ergebnis nach Sondereffekten im zweiten Halbjahr durch Rückstellungen in Höhe von 40 bis 50 Millionen Euro belastet. Den Wegfall von Arbeitsplätzen in der Verwaltung hatte der Maschinen- und Anlagenbauer bereits vor ein paar Wochen angekündigt.

Ende Juni hatte das im S-Dax notierte Unternehmen die Mehrheit des Geschäfts mit der Umwelttechnik abgegeben. Drei Viertel des Bereichs sollten für rund 250 Millionen Euro an den US-Finanzinvestor Stellex verkauft werden. Sie stellt unter anderem Anlagen her, die Schadstoffe in der Abluft von Industriebetrieben verbrennen. Diese kommen beispielsweise in der Chemie-, Pharma- und Autobranche zum Einsatz. Im Jahr 2024 erzielte die Sparte einen Umsatz von 407 Millionen Euro. Da Dürr bereits 2024 eine Sparte verkauft hatte, will man sich nun entsprechend in der Verwaltung schlanker aufstellen.

Das Geschäft bei Dürr wird wie in anderen Branchen auch durch den Zollkonflikt mit den USA und die angespannte wirtschaftliche Lage in Deutschland belastet.

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