HSV und St. Pauli entgehen Pokal-Blamage
16.08.2025
Die Favoriten gerieten ins Straucheln, aber die ganz großen Überraschungen sind im DFB-Pokal vorerst ausgeblieben. Der FC St. Pauli wendete am heimischen Millerntor erst im Elfmeterschießen beim 3:2 gegen Eintracht Norderstedt eine Riesen-Blamage ab. Und auch Stadtrivale Hamburger SV hätte sich fast lächerlich gemacht. Der Bundesliga-Aufsteiger mühte sich beim Oberligisten FK Pirmasens zu einem 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung.
Der zweimalige Cup-Gewinner RB Leipzig tat sich beim Viertligisten SV Sandhausen ebenfalls sehr schwer, geriet zweimal in Rückstand, ehe doch noch ein 4:2 (2:2) gelang. Keine Probleme hatten dagegen die Bundesliga-Rivalen TSG 1899 Hoffenheim (4:0 bei Hansa Rostock), VfL Wolfsburg (9:0 beim SV Hemelingen), 1. FC Heidenheim (5:0 beim Bahlinger SC) und SC Freiburg (2:0 bei Sportfreunde Lotte).
Damit ist aus der Bundesliga bisher nur Werder Bremen in der ersten Runde gescheitert. Die Hanseaten hatten am Freitag beim 0:1 (0:0) gegen Zweitliga-Spitzenreiter und Vorjahresfinalist Arminia Bielefeld das Nachsehen.
Fehlstart für Nürnberg perfekt
Am Samstag sorgte damit Regionalligist FV Illertissen mit dem 6:5 im Elfmeterschießen gegen Zweitligist 1. FC Nürnberg noch für die größte Überraschung, womit der Fehlstart für die Mannschaft von Rio-Weltmeister Miroslav Klose perfekt ist. Nach packenden 120 Minuten hatte es 3:3 (3:3, 2:0) gestanden. Auch für Aufstiegsanwärter Hannover 96 war mit 0:1 (0:1) bei Drittligist Energie Cottbus in der ersten Runde Endstation.
Bundesliga-Absteiger VfL Bochum wendete indes beim früheren Ost-Serienmeister BFC Dynamo einen Erstrunden-K.o. nach zwei Roten Karten für die Gastgeber beim 3:1 (1:1, 0:1) nach Verlängerung noch ab. Eine Runde weiter ist auch der SV Darmstadt 98, der beim VfB Lübeck 2:1 (1:0) gewann.
Norderstedt-Keeper Huxsohl überragend
Am Hamburger Millerntor war es ein Spiel auf ein Tor, doch St. Pauli ließ beste Chancen und mehr als 30 Torschüsse ungenutzt. Norderstedts Keeper Lars Huxsohl wuchs über sich hinaus, hielt auch nach 120 Minuten das 0:0, doch im Elfmeterschießen versagten gleich drei seiner Mitspieler die Nerven.
Nach einer desolaten Vorstellung rettete Guilherme Ramos (90.+2 Minute) den Hamburger SV mit seinem Tor gerade noch in die Verlängerung, nachdem Pirmasens durch ein Tor von HSV-Fan Yannick Grieß den krassen Außenseiter lange von der Sensation träumen ließ (53.). Am Ende reichten die Kräfte nicht, Ransford-Yeboah Königsdörffer bescherte dem HSV das Weiterkommen (100.).
Erleichterung für Ole Werner nach Banzuzi-Tor
Sein Pflichtspiel-Debüt auf der Leipziger Trainerbank hatte sich Ole Werner sicher anders vorgestellt. Zweimal ging der SV Sandhausen, der von der 2. bis in die 4. Liga durchgereicht worden ist, durch Ampadu Wiafe (3.) und Jahn Herrmann (18.) in Führung. Leipzigs Neuzugang Yan Diomande (6.), Routinier Willi Orban (23.), Ezechiel Banzuzi (79.) und Xavi Simons (90.+6) sorgten aber noch für einen Favoritensieg.
Den Hoffenheimer Sieg in Rostock machten Wouter Burger (37.), zweimal Max Moerstedt (71. und 86.), sowie Fisnik Asllani (83.) perfekt. Freiburg wurde dank Eren Dinkci (43.) und Lucas Höler (69.) seiner Favoritenrolle gerecht.
Bremen-Ligist Hemelingen musste aufgrund von Platzproblemen ins Weserstadion umziehen - und stand dort auf verlorenem Posten. Am Ende verbuchten die Wolfsburger den höchsten Sieg in ihrer Pokal-Historie.
Heidenheim hatte nur in der Anfangsphase Probleme, ehe Leonardo Scienza (9. Minute/61.), Mathias Honsak (34.), Mikkel Kaufmann (77.) und Sirlord Conteh (83.) doch für klare Verhältnisse sorgten.
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