Mit einem Großeinsatz hat die Polizei in Kupferzell Hohenlohekreis und im Raum Heilbronn das Verbot der rechtsextremistischen Vereinigung «Die Artgemeinschaft - Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung» durchgesetzt. Am frühen Mittwochmorgen drangen Spezialeinsatzkommandos (SEK) in mehrere Gebäude der Vereinigung im Ortsteil Hesselbronn ein, wie ein Sprecher des Landeskriminalamts vor Ort sagte.

Vereinsvermögen wurde eingefroren

Durchsucht worden seien mehrere Wohngebäude, eine Scheune und ein Flurstück. Ziel sei das «Einfrieren von Vereinsvermögen» gewesen. Zudem sei es um die Sicherstellung potenzieller Beweismittel wie etwa Orden, Fahnen und Büsten, die dem Nationalsozialismus zugeordnet werden, gegangen. Festnahmen habe es zunächst keine gegeben.

Razzia auch in anderen Bundesländern

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums durchsuchten Einsatzkräfte der Polizei am Mittwochmorgen 26 Wohnungen von 39 Vereinsmitgliedern und Räume des Vereins in zwölf Bundesländern. Das Verbot gegen die Vereinigung, die dem Milieu der völkischen Siedler zugerechnet wird, sei mehr als ein Jahr vorbereitet worden. Maßgeblich seien hierbei Erkenntnisse des Verfassungsschutzes gewesen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) beschrieb «Die Artgemeinschaft» als «sektenartige, zutiefst rassistische und antisemitische Vereinigung». Die Ministerin begründete ihre Entscheidung auch mit dem Kindeswohl. Sie sagte: «Diese rechtsextremistische Gruppierung hat versucht, durch eine widerwärtige Indoktrinierung von Kindern und Jugendlichen neue Verfassungsfeinde heranzuziehen.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte: «Wir dulden in Baden-Württemberg keine rechtsextremistischen Vereinigungen, die in Programm, Vorstellungswelt und Gesamtstil eine Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus aufweisen.» Es sei mit der Zerschlagung des Vereins ein klares Stopp-Signal gesendet worden.

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